Otto Pogwisch auf Farve (1582–1635)
From Theatrum Paracelsicum
Otto Pogwisch auf Farve (1582–1635) war dänischer Adliger.
Vater: Henning Pogwisch auf Farve (um 1540-1607), Sohn von Hans Pogwisch auf Farve (gest. um 1560). Mutter: Agathe von Rantzau (um 1510-nach 1564), und Margarethe von Rantzau (um 1550-nach 1626), Tochter von Claus Scheele von Rantzau (1506-1571) und Magdalene von Rantzau (gest. nach 1579). Geschwister: Hans Pogwisch auf Dambso und Kærstrup (um 1580-vor 1630); Wolf Pogwisch (um 1583-1636); Magdalene Pogwisch (gest. 1627); Agathe Pogwisch. Ehefrau: Anna Blome (1592-1642), Tochter von Henrik Blome auf Oppendorf, Garde und Norden (1545-1600) und Abel von Rantzau (gest. nach 1626), Ehevertrag 1604, Eheschließung 1606.
auch: Otho, Ottho; Powisch, Powischius, Povvisch
P. war Angehöriger der älteren dänischen Linie der Adelsfamilie Pogwisch und wurde am 22. Februar 1582 geboren. Er besaß die Güter Farve (1607-1633), Grünhaus (1618-1635), Aas (1633) und Kjærstrup (1622-1640). Zum Studium ging er gemeinsam mit seinem Bruder Wolf an die Universitäten Leipzig (1601), Jena (1601) und Genf (1602). P. starb am 26. März 1642 und wurde in Kiel begraben.
P. war mit ↗ Joachim Morsius bekannt, in dessen Stammbuch er sich am 27. September 1633 eintrug. Morsius nannte P. namentlich (zusammen mit weiteren «magni VERI in Naturâ ac scripturâ absconditi, indagatores», nämlich: ↗ Holger Rosenkrantz, ↗ Georg von Ahlefeldt, ↗ Heinrich von Qualen, ↗ Heinrich Blum) in der an ↗ Gerhard Culemann gerichteten Widmungsvorrede zum Nuncius Olympicus (1626). In einem an ↗ Moritz Landgraf von Hessen-Kassel gerichteten Brief vom 18. Dezember 1622 berichtet ↗ Jacob Alstein, dass er auf Einladung von P. drei Wochen bei diesem zugebracht habe (wohl 1621 oder 1622). ↗ Johannes Staricius widmete P. seine Ausgabe der Außlegung des Manuals Philippi Theophrasti Paracelsi (Beidruck zu Pseudo-Paracelsus, Clavis, Oder, Das Zehende Buch der Archidoxen, ed. Johannes Staricius, Magdeburg 1624; Widmung datiert Lübeck, 30. August 1623), und betonte, dass P. «allen guten wissenschafften affectionirt vnnd zugethan». – Noch aus Studienzeiten stammen Einträge der Brüder Otto und Wolf P. ins Stammbuch von Valentin Glaser (1603) sowie die Widmung des Schweizer Arztes Pierre Canal (1564-1610) an die beiden Brüder in der 2. Auflage seines Dictionaire francois et italien (Genève: Jacques Chovet, 1603).
Im Stadtmuseum Flensburg befindet sich die Hochzeitstruhe von P. und Anna Blome aus dem Jahr 1606. Die von P. und seiner Frau gestiftete Glocke der Kirche von Fuglse auf Lolland (1633) wurde 1903 zerstört.
Julian Paulus
Literatur:
Christian Ludwig Ernst von Stemann: Beiträge zur Adelsgeschichte: II. Die Familie von der Wisch und Pogwisch, in: Jahrbücher für die Landeskunde der Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg 9 (1867), p. 419-540, esp. p. 463-464 (Google Books)
Karl Sudhoff: Bibliographia Paracelsica: Besprechung der unter Hohenheims Namen 1527-1893 erschienenen Druckschriften (Versuch einer Kritik der Echtheit der Paracelsischen Schriften, 1), Berlin 1894, esp. p. 538 (Google Books) (Google Books)
Fritz Schiele: Zu den Schriften Valentin Weigels, in: Zeitschrift für Kirchengeschichte 48, n° 3-4 (1929), p. 380-338, esp. p. 387 (DOI, free)
Pogwisch, in: Danmarks Adels Aarbok, ed. by J. V. Teisen and Louis Bobé, vol. 48, Copenhagen: J.H. Schultz 1931, p. II,1-67, esp. p. II,43 (online, free)
Nicole Bingen: Le Maître italien, 1510-1660: Bibliographie des ouvrages d’enseignement de la langue italienne destinés au public de langue française, suivie d’un répertoire des ouvrages bilingues imprimés dans les pays de langue française, Paris 1987, esp. p. 100-101, 104
Andreas Beyer: Geschichte der bildenden Kunst in Deutschland: Spätgotik und Renaissance, München 2006, esp. p. 559-560 n° 297
Matr. Leipzig 1 [1601], 341
Matr. Jena 1 [1601], 243,154
Matr. Genève x [1601], 207,1720
Theatrum Paracelsicum
Pages on Theatrum Paracelsicum: Otto Pogwisch
Normdaten
GND: kein Eintrag (19. März 2025)
Wikidata: Q129737817
Brief-Datenbanken
Frühneuzeitliche Ärztebriefe des deutschsprachigen Raums (1500-1700): kein Eintrag (19. März 2025)