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<!-- im Gefängnis fertigte er 1617 eine gereimte deutsche Übersetzung des biblischen Hohelieds an (Handschrift in Hamburg).--> | <!-- im Gefängnis fertigte er 1617 eine gereimte deutsche Übersetzung des biblischen Hohelieds an (Handschrift in Hamburg).--> | ||
| DEArticlePublications=Seit Figulus seine Stelle in Lipprichhausen verloren hatte, betätigte er sich als Verfasser von Hochzeits- und anderen Gelegenheitsgedichten. Von einigen sind Einblattdrucke erhalten, | | DEArticlePublications=Seit Figulus seine Stelle in Lipprichhausen verloren hatte, betätigte er sich als Verfasser von Hochzeits-, Trauer- und anderen Gelegenheitsgedichten. Von einigen sind Einblattdrucke erhalten, oft in nur einem einzigen Exemplar. Erhalten sind: ein Hochzeitsgedicht für den Augsburger Geschäftsmann Philipp Hainhofer und Regina Waiblinger (1601), eine gereimte Übersetzung des 128. Psalms als Hochzeitsgedicht für den Erfurter Juristen Nicolaus Griebe und Anna Fach (1602), ein Trauergedicht auf Johann Casimir Graf von Nassau-Saarbrücken (1602), ein Hochzeitsgedicht auf den Straßburger Juristen Johann Scheid/Scheyd und Ursula Duntzenheimer (1605), ein Trauergedicht auf Veronica von Andlau, Ehefrau von Friedrich von Muellenheim zu Reichenberg in Straßburg (1606). </br> 1600 erschien von Figulus in Stuttgart ein gedrucktes Lobgedicht auf {{BioLink|Georg am Wald}}, wenig später erfolgte die Dichterkrönung durch {{BioLink|Paul Schede Melissus}} (1539-1602). Fortan nannte er sich “Poeta Laureatus Caesareus” oder gelegentlich sogar “Poeta Laureatus Melisso-Caesareus” (1617). </br> Figulus’ publizistische Leistung besteht in der Herausgabe von acht in den Jahren 1608 und 1609 erschienenen Sammlungen alchemisch-paracelsistischer Fachschriften. Er plante die Herausgabe noch weiterer Werke, was aber aus unbekannten Gründen unterblieb. Eigene Werke hinterließ er – von einigen lateinischen Gedichten und der (handschriftlich gebliebenen) Übersetzung einiger Bücher des Alten Testaments in deutschen Versen abgesehen – keine. </br> Plante Herausgabe von theologischen Schriften des Paracelsus (unverwirklicht) | ||
1600 erschien von Figulus in Stuttgart ein gedrucktes Lobgedicht auf {{BioLink|Georg am Wald}}, wenig später erfolgte die Dichterkrönung durch {{BioLink|Paul Schede Melissus}}. Fortan nannte er sich “Poeta Laureatus Caesareus” oder gelegentlich sogar “Poeta Laureatus Melisso-Caesareus” (1617). </br> Figulus’ publizistische Leistung besteht in der Herausgabe von acht in den Jahren 1608 und 1609 erschienenen Sammlungen alchemisch-paracelsistischer Fachschriften. Er plante die Herausgabe noch weiterer Werke, was aber aus unbekannten Gründen unterblieb. Eigene Werke hinterließ er – von einigen lateinischen Gedichten und der (handschriftlich gebliebenen) Übersetzung einiger Bücher des Alten Testaments in deutschen Versen abgesehen – keine. </br> Plante Herausgabe von theologischen Schriften des Paracelsus (unverwirklicht) | |||
Plante ein deutsches ‘Theatrum chemicum’ unter dem Arbeitstitel ''Chrysotheatrum Novellum'' (unverwirklicht; genauer Plan im Nachlass Habrecht). </br> 1618 ebenso wie der ''Wasserstein''-Verfasser Johann Siebmacher beteiligt an der Veröffentlichung der ''Philosophia Mystica'', einer Sammlung von paracelsischen, paracelsistischen und weigelianischen Texten, darunter Texte von Adam Haslmayr, der hier unter dem Namen Paracelsus schreibt. | Plante ein deutsches ‘Theatrum chemicum’ unter dem Arbeitstitel ''Chrysotheatrum Novellum'' (unverwirklicht; genauer Plan im Nachlass Habrecht). </br> 1618 ebenso wie der ''Wasserstein''-Verfasser Johann Siebmacher beteiligt an der Veröffentlichung der ''Philosophia Mystica'', einer Sammlung von paracelsischen, paracelsistischen und weigelianischen Texten, darunter Texte von Adam Haslmayr, der hier unter dem Namen Paracelsus schreibt. | ||
Revision as of 19:00, 1 July 2024
Im Januar 1604 hielt Figulus sich in Tübingen auf, wo ihn der Griechischprofessor Martin Crusius finanziell unterstützte. 1605 war er in Straßburg, im Juli wurde dort sein Sohn getauft. 1606/1607 hielt er sich in Tirol und Kärnten auf, 1607 in Frankfurt am Main, 1607/1608 in Hagenau (Elsass). Konflikte mit der dortigen Obrigkeit zwangen ihn, auch diesen Ort zu verlassen. 1608/1609 war er in Freiburg im Breisgau und zumindest 1609 in Nürnberg, 1609 bis 1611 lebte er wiederum in Straßburg. Zum Jahreswechsel 1610/11 hielt Figulus sich in Tirol bei → Adam Haslmayr auf, im Juli 1611 dann in Kassel, wo er → Landgraf Moritz von Hessen-Kassel alchemistische und paracelsische Texte anbot, die er (zumindest zum Teil) kurz zuvor von Haslmayr erhalten hatte. 1611 musste er Straßburg verlassen, 1612 hielt er sich Augsburg bei → Karl Widemann auf.
Bei dem Mitte 1612 verhafteten → Adam Haslmayr waren Briefe von Figulus entdeckt worden, die auf eine gemeinsame Gesinnung schließen ließen. Am 31. Oktober 1612 traf Haslmayr in Genua ein, um dort seine Galeerenhaft anzutreten. Am selben Tag erließ → Erzherzog Maximilian von Tirol auch einen Haftbefehl gegen Figulus, der aus Innsbruck an die vorderösterreichische Kammer in Ensisheim (Elsass) geschickt wurde, weil sich Figulus zu dieser Zeit im ebenfalls vorderösterreichischen Freiburg im Breisgau aufgehalten haben soll. Figulus wurde daraufhin verhaftet und verbrachte die folgenden fünf Jahre von November 1612 bis November 1617 im Gefängnis in Ensisheim (Elsass).
Nach der Entlassung aus dem Gefängnis kehrt Figulus zunächst wieder nach Straßburg zurück, wo er jedoch sogleich im Dezember 1617 vom Rat der Stadt ausgewiesen wurde, weil er "allerhandt irrige meinungen haben vnd sonsten allerhand anstellen" soll. 1618 hielt Figulus sich in Nürnberg auf und hatte Kontakt mit dem Maler und offenbar an Alchemie interessierten Conrad Ammon (1575-nach 1623; verheiratet mit einer Enkelin von → Franz Örtel). 1619 sandte Figulus verschiedene Rezepte und Prozesse an Nicolas Theissen in Buschweiler (Elsass), danach verlieren sich seine Spuren.
nach der Haftentlassung (1617) bei Johann Valentin Andreae in Vaihingen
macht den Marburger Dissidenten Heinrich Philipp Homagius mit Texten von Paracelsus und Weigel bekannt
Lux lucens: von Haslmayr zu Neujahr zusammen mit einer Abschrift der Fama Fraternitatis an August von Anhalt geschickt.
Herausgeber von Khunrath; Khunraths unveröffentlichter Text Signatura Magnesiae existiert in einer Abschrift von Figulus (Kassel, 8° Ms. chem. 25)1600 erschien von Figulus in Stuttgart ein gedrucktes Lobgedicht auf → Georg am Wald, wenig später erfolgte die Dichterkrönung durch → Paul Schede Melissus (1539-1602). Fortan nannte er sich “Poeta Laureatus Caesareus” oder gelegentlich sogar “Poeta Laureatus Melisso-Caesareus” (1617).
Figulus’ publizistische Leistung besteht in der Herausgabe von acht in den Jahren 1608 und 1609 erschienenen Sammlungen alchemisch-paracelsistischer Fachschriften. Er plante die Herausgabe noch weiterer Werke, was aber aus unbekannten Gründen unterblieb. Eigene Werke hinterließ er – von einigen lateinischen Gedichten und der (handschriftlich gebliebenen) Übersetzung einiger Bücher des Alten Testaments in deutschen Versen abgesehen – keine.
Plante Herausgabe von theologischen Schriften des Paracelsus (unverwirklicht)
Plante ein deutsches ‘Theatrum chemicum’ unter dem Arbeitstitel Chrysotheatrum Novellum (unverwirklicht; genauer Plan im Nachlass Habrecht).
1618 ebenso wie der Wasserstein-Verfasser Johann Siebmacher beteiligt an der Veröffentlichung der Philosophia Mystica, einer Sammlung von paracelsischen, paracelsistischen und weigelianischen Texten, darunter Texte von Adam Haslmayr, der hier unter dem Namen Paracelsus schreibt.
Peuckert, Pansophie, 1929, 398 ff.
Wilhelm DANNHEIMER, Die Heilsbronner Fürstenschüler von 1582-1631, in: Zeitschrift für bayerische Kirchengeschichte 28, 1959, S. 154-183, hier 169 n° 552: Häfner (Haffner) Bened., 82-(88); n° 553: Häfner (Figulus) Pet., Westheim b. Windsheim, 01-05
Matthias Simon, Ansbachisches Pfarrerbuch: Die evangelisch-lutherische Geistlichkeit des Fürstentums Brandenburg-Ansbach 1528-1806, Nürnberg 1957, S. 180 n° 1085
Dieter Michael Feineis, Das Ritterstift St. Burkard zu Würzburg unter der Regierung von Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn (1573-1617), 1986, 335: 1599 sollte der Pfarrverweser [von Lipprichhausen] Figulus "uff sein ubelhalten von der pfarr abgeschafft und Trollig praesendirt werden