Biographies/Anton Frey

From Theatrum Paracelsicum


Anton Frey (um 1590–nach 1628) (Anton Frei, Antonius Frey) war Arzt, Alchemist.
Er wurde vermutlich um 1590 in Esslingen am Neckar geboren. 1603 wurde er am Marburger Pädagogium eingeschrieben und studierte danach vermutlich zunächst an der dortigen Universität, ab 1607 in Tübingen und 1615 in Basel, wo er noch im selben Jahr durch den Professor der Physik Marcin Chmielnik (1559-1632) zum Dr. med. promoviert wurde. Spätestens seit 1622 lebte Frey in Weißenburg/Elsaß.
Sein Vater war der Arzt Johann Jacob Frey, der mit Corona Andreae, einer Schwester von → Johannes Andreae verheiratet war. → Johann Valentin Andreae war ein Sohn von Johannes Andreae, mithin ein Cousin von Anton Frey.
Zu seinen Bekannten zählten → Benedictus Figulus, → Isaac Habrecht, → Jeremias Funck (von dem er als sein „amicus singularis“ spricht) und ein Dr. Horn. Er gehörte in Tübingen zum Kreis um → Tobias Hess, trug sich 1616 ins Stammbuch von Simon Grynaeus ein und richtete 1628 einen Brief an Johann Ernst Burggrav. → Karl Widemann nahm ihn in sein Verzeichnis spagyrischer Medizin auf (“Anthonj Frei. Medicinae candidatus et chymista praestantissimus zue Weissenburg, amicissimus”). → David Ehinger bemühte sich mehrfach, durch Vermittlung Habrechts mit Frey bekannt zu werden, jedoch offenbar erfolglos. Frey erbte Manuskripte aus dem Nachlass von → Johannes Andreae. In einem Brief an seinen Sohn Hans Ulrich Eglin schrieb Raphael Eglin am 24. Febuar 1620: "Es hatt mir herr Antoni Frey zu Cronweissenburg einmahl ein sölliche reduction saturni vitrificati geh, daruff ich threfflich viel haltt" (Kassel, UB, 2° Ms. chem. 19[1, f. 64—65 = alt f. 58—59).
Julian Paulus
Frey ist nicht zu verwechseln mit einem etwa zu selben Zeit wirkenden, aus Lindau stammenden Anton Frey, aus dessen Besitz sich Bücher in der Bibliothek des Franziskanerklosters in Güssing (Ungarn) finden.
Veröffentlichungen:
– Antonius Frey Esslingensis, Themata disputationis philosophicae ... praeside Dn. Reinhardo König, Marburg: Paul Egenolph, 1606.
– Antonius Frey Esslingensis, Practicae theses medicae [de tuberculis in fistula urinaria absumendis & curandis, Basel: Johann Jacob Genath, 1615 (1:062224Q); no dedication; no casualia.
– “Epistola” (Weissenburg, 20. Februar 1628), in: Johann Ernst Burggrav, Biolychnium seu Lucerna, Frankfurt am Main: Wilhelm Fitzer, 1630, pag. 33-36 (Google Books).
Literatur:
Johann Valentin Andreae: Vita, ab ipso conscripta, ed. by Friedrich Heinrich Rheinwald, Berlin 1849, 19 (Google Books)
Julian Paulus: “Alchemie und Paracelsismus um 1600 : Siebzig Porträts”, in: Analecta Paracelsica, ed. by Joachim Telle, Stuttgart: Franz Steiner 1994, 335-386, esp. 354-355 n° 4
Carlos Gilly: Cimelia Rhodostaurotica : Die Rosenkreuzer im Spiegel der zwischen 1610 und 1660 entstandenen Handschriften und Drucke, Amsterdam: In de Pelikaan 1995, 48, 52, 83
Carlos Gilly: “Die Rosenkreuzer als euruopäisches Phänomen im 17. Jahrhundert und die verschlungenen Pfade der Forschung”, in: Rosenkreuz als europäisches Phänomen im 17. Jahrhundert, Amsterdam: In den Pelikaan 2002, 19-58, esp. 53