Anton Frey (1587–nach 1628)
From Theatrum Paracelsicum
Anton Frey (1587–nach 1628) war Arzt und Alchemist.
Vater: Johann Jacob Frey, Arzt. Mutter: Corona Andreae, eine Schwester von ↗ Johannes Andreae. Kinder: Johann Jacob (geb. 1586), Marcus (geb. 1588) und Corona (geb. 1590). Weitere Verwandte: ↗ Johann Valentin Andreae war ein Sohn von Johannes Andreae, mithin ein Cousin von F.; Taufpate von F. war der Esslinger Apotheker Sebastian Volmar/Volmer (1551-1602).
auch: Frei
F. wurde am 26. September 1587 in Esslingen am Neckar getauft (Kirchenbuch der ev. Kirche Esslingen). 1603 wurde er am Marburger Pädagogium eingeschrieben und studierte danach vermutlich zunächst an der dortigen Universität, ab 1607 in Tübingen und 1615 in Basel, wo er noch im selben Jahr durch den Professor der Physik Marcin Chmielnik (1559-1632) zum Dr. med. promoviert wurde. Spätestens seit 1622 lebte F. in Weißenburg/Elsaß und starb nach 1628.
Zu F.s Bekannten zählten ↗ Benedictus Figulus, ↗ Isaac Habrecht, ↗ Jeremias Funck (von dem er als sein „amicus singularis“ spricht) und ein Dr. Horn. Er gehörte in Tübingen zum Kreis um ↗ Tobias Hess, trug sich 1616 ins Stammbuch von Simon Grynaeus ein und richtete 1628 einen Brief an Johann Ernst Burggrav. ↗ Karl Widemann trug F. um 1620/25 in sein Verzeichnis spagyrischer Mediziner ein: «Anthonj Frei. Medicinae candidatus et chÿmista praestantissimus zue Weissenburg, amicissimus». ↗ David Ehinger bemühte sich mehrfach, durch Vermittlung Habrechts mit F. bekannt zu werden, jedoch offenbar erfolglos. F. erbte Manuskripte aus dem Nachlass von ↗ Johannes Andreae. In einem Brief an seinen Sohn ↗ Hans Ulrich Eglin schrieb ↗ Raphael Egli am 24. Febuar 1620: «Es hatt mir herr Antoni Frey zu Cronweissenburg einmahl ein sölliche reduction saturni vitrificati geh, daruff ich threfflich viel haltt» (Kassel, UB, 2° Ms. chem. 19[1, f. 64—65 = alt f. 58—59).
Andere Personen gleichen Namens: Frey ist nicht zu verwechseln mit einem etwa zu selben Zeit wirkenden, aus Lindau stammenden Anton Frey, aus dessen Besitz sich Bücher in der Bibliothek des Franziskanerklosters in Güssing (Ungarn) finden.
Julian Paulus
Veröffentlichungen:
–Themata disputationis philosophicae ... praeside Dn. Reinhardo König, Marburg: Paul Egenolph 1606.
–Practicae theses medicae [de tuberculis in fistula urinaria absumendis & curandis, Basel: Johann Jacob Genath 1615 (1:062224Q). – No dedication. – No casualia.
–Epistola, (Weissenburg, 20. Februar 1628), in: Biolychnium seu Lucerna, Frankfurt am Main: Wilhelm Fitzer 1630, pag. 34-36 (Google Books).
Literatur:
Johann Valentin Andreae: Vita, ab ipso conscripta, ed. by Friedrich Heinrich Rheinwald, Berlin 1849, esp. p. 19 (Google Books)
Julian Paulus: Alchemie und Paracelsismus um 1600: Siebzig Porträts, in: Analecta Paracelsica: Studien zum Nachleben Theophrast von Hohenheims im deutschen Kulturgebiet der frühen Neuzeit, ed. by Joachim Telle (Heidelberger Studien zur Naturkunde der frühen Neuzeit, 4), Stuttgart: Franz Steiner 1994, p. 335-386, esp. p. 354-355 (Academia.edu, free) (A)
Carlos Gilly: Cimelia Rhodostaurotica: Die Rosenkreuzer im Spiegel der zwischen 1610 und 1660 entstandenen Handschriften und Drucke, Amsterdam: In de Pelikaan 1995, esp. p. 48, 52, 83
Carlos Gilly: Die Rosenkreuzer als europäisches Phänomen im 17. Jahrhundert und die verschlungenen Pfade der Forschung, in: Rosenkreuz als europäisches Phänomen im 17. Jahrhundert, Amsterdam: In den Pelikaan 2002, p. 19-58, esp. p. 53
Theatrum Paracelsicum
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Normdaten
GND: 104258985
Wikidata: Q127528262 (Anton Frey)
Brief-Datenbanken
Frühneuzeitliche Ärztebriefe des deutschsprachigen Raums (1500-1700): kein Eintrag (13. April 2024)
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WBIS (World Biographical Information System): kein Eintrag
Paulus, ‘Alchemie und Paracelsismus um 1600’, in Analecta Paracelsica (1994), 354-355 (Biogramm)