Hartmann Ammann (1558–1596)

From Theatrum Paracelsicum
Hartmann Ammann (1558–1596).
Vater: Anton Ammann (1531-ca. 1596). Mutter: Dorothea von Hallwyl oder Dorothea von Luternau (geb. 1530). Geschwister: David Ammann (gest. vor dem 3. August 1632) und zahlreiche weitere. Ehefrau: Margaretha Huber; Eheschließung 1583.
auch: Hartman Amman
A. wurde am 15. Juli 1558 als Sohn eines Berner Patriziers geboren. Er «machte dem Rathe wegen seines unordentlichen Lebenswandels und namentlich wegen Nichtbesuchens der Kirche viel zu schaffen» (Ammann, 1904). 1586 wurde ihm auferlegt, «wenigstens ein Mal alle vierzehn Tage bei der Predigt zu erscheinen» (ebd.). In einem Brief des Bieler Pfarrers Josua Finsler an den Zürcher Antistes Burkhard Leemann vom 15. November 1596 heißt es (in deutscher Übersetzung von Ammann, 1904): «Rings um uns herum schleicht die Pest. In Bern wüthet sie noch und verschont nicht einmal Diejenigen, die Quintessentien bereiten, denn kürzlich raffte sie auch den berühmten Alchimisten Hartmann Ammann dahin.» A. starb demnach 1596.
Über seinen Mitarbeiter ↗ Paul Linck und unter Beihilfe von ↗ Theodor Zwinger bemühte sich ↗ Johann Huser um die Ausleihe von Paracelsus-Handschriften aus A.s Besitz. In seiner Paracelsus-Ausgabe vermerkte Huser 1589: «Deßgleichen hat sich der Ehrenuest Hartman Amman/ Patritius Bernensis, mit darleihung eines gutten theils allerley Fragmenten Theophrastischer Handtschrifft gantz gutwillig erzeiget.»
Julian Paulus
Literatur:
Karl Sudhoff: Paracelsus-Handschriften gesammelt und besprochen (Versuch einer Kritik der Echtheit der Paracelsischen Schriften, 2), Berlin: Georg Reimer 1899, esp. p. 585 (Google Books) (Google Books)
Ferdinand Ammann: Geschichte der Familie Ammann von Zürich, Zürich: Fritz Amberger 1904, p. 70 (online, free)
Joachim Telle: Johann Huser in seinen Briefen: Zum schlesischen Paracelsismus im 16. Jahrhundert, in: Parerga Paracelsica: Paracelsus in Vergangenheit und Gegenwart, ed. by Joachim Telle (Heidelberger Studien zur Naturkunde der frühen Neuzeit, 3), Stuttgart: Franz Steiner 1991, p. 159-248, esp. p. 188
Corpus Paracelsisticum: Dokumente frühneuzeitlicher Naturphilosophie in Deutschland, ed. by Wilhelm Kühlmann and Joachim Telle, vol. 3 (Der Frühparacelsismus, Dritter Teil) (Frühe Neuzeit, 170), Berlin: De Gruyter 2013, esp. p. 825, 840, 843
Josua Finslers Briefe
Rudolf Lavater-Briner: Teufelsspuk und Feuerflammen: Pfarrer Josua Finsler (1525–1602) über Unglaubliches aus Biel und Umgebung, in: Zwingliana 40, n° 2013, p. 127-141
, in: Seebutz: Heimatbuch des Seelandes und Murtenbiets 64 (2014), p. 121-128 (online, free)

Theatrum Paracelsicum
Pages on Theatrum Paracelsicum: Hartmann Ammann
Normdaten
GND: kein Eintrag
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Brief-Datenbanken
Frühneuzeitliche Ärztebriefe des deutschsprachigen Raums (1500-1700): 00014711
Biographische Datenbanken
Historisches Lexikon der Schweiz: kein Eintrag (15. Juli 2025)

Kühlmann/Telle, Corpus Paracelsisticum 3 (2013): 825, 840, 843

Telle, ‘Johann Huser in seinen Briefen’, in Parerga Paracelsica (1991), 200 (Biogramm)

  1. For Finsler's lettes to Leemann see
  2. VSAT = Auszüge aus Stürlers »Berner Geschlechter« Bd. I. Mscr. Hist. Helv. III. 62. in der SBB. mit Anmerkungen und Ergänzungen aus heroischen Archiven, Chroniken u. s. w. von Dr. H. Türler, Staatsarchivar in Bern.
  3. SAZ = Staatsarchiv Zürich