Cornelius Burgkeller (um 1550–1626)

From Theatrum Paracelsicum
Cornelius Burgkeller (um 1550–1626).
Vater: möglicherweise Cornelius Burgkeller in Weissenburg (erwähnt 1546). Ehefrau: möglicherweise eine Tochter von Georg Mosbach (Bürgermeister und Ratsmitglied in Worms). Kinder: Ludwig Burgkeller (Hofgerichtsadvokat). Weitere Verwandte: Schwiegersöhne: ↗ Johann Georg Cressius, Johann Georg Faber (Hofgerichtssekretär).
auch: Burchkeller, Burchgeller, Burgkheller, Burckeller, Burckellerus, Burghkeller
B. stammte aus Weißenburg und wurde vermutlich um 1550 geboren. Er wurde 1566 an der Universität Wittenberg immatrikuliert, 1568/69 an der Universität Basel und 1573 an der Universität Heidelberg, wo er am 24. November 1573 zum Dr. iur. promoviert wurde. Seit 1582 ist er wieder urkundlich in Heidelberg nachgewiesen; 1585 wurde er Hofadvokat unter Herzog ↗ Reichard von Pfalz-Simmern, 1588 war er bereits verwitwet und hatte vier Kinder. B. wurde am 16. Juni 1626 in der Peterskirche zu Heidelberg begraben. Der Grabstein ist offenbar nicht erhalten.
↗ Karl Widemann trug B. um 1620/25 in sein Verzeichnis spagyrischer Mediziner ein: «Doctor Cornelj zue Heidelberg. Wigelij Schwager, hat v̈beraus schöne vnd vill scripta Theophrastj vnd Wigelij. Sein Dochterman ↗ Johann Georg Cressius. Chÿmicus praestans». – Die Angabe Widemanns, daß B. ein Schwager ↗ Valentin Weigels gewesen sei, ist vermutlich unzutreffend. Wahrscheinlicher ist vielmehr, daß Burgkeller mit einem Angehörigen der in Heidelberg seit mindestens 1407 gut bezeugten Familie Weigel/Weygell verschwägert war. Daß B. im Besitz von Schriften Weigels und Paracelsus’ gewesen ist ließ sich bislang aus anderen Quellen nicht bestätigen. In einem an Kurfürst Ludwig VI. von der Pfalz gerichteten Bericht über eine am 25. Juni 1582 und an den darauffolgenden Tagen in Heidelberg gehaltene umfassende Visitation wird berichtet, dass B. und andere dem Schwenckfeldianismus anhängen.
Julian Paulus
Literatur:
Julian Paulus: Alchemie und Paracelsismus um 1600: Siebzig Porträts, in: Analecta Paracelsica: Studien zum Nachleben Theophrast von Hohenheims im deutschen Kulturgebiet der frühen Neuzeit, ed. by Joachim Telle (Heidelberger Studien zur Naturkunde der frühen Neuzeit, 4), Stuttgart: Franz Steiner 1994, p. 335-386 (Academia.edu, free) (A)
Weitere Literatur:
Heidelberg
Karl Hartfelder: Kirchenvisitation der Stadt Heidelberg 1582, in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 34 (1882), p. 239-257, esp. p. 251 (Google Books(A)
Paul Ristelhuber: Heidelberg et Strasbourg: Recherches biographiques et littéraires sur les étudiants alsaciens immatriculés à l’Université de Heidelberg de 1386 à 1662, Paris: Ernest Leroux 1888, esp. p. 121 (Google Books)
Albert Mays and Karl Christ: Einwohnerverzeichniß der Stadt Heidelberg vom Jahr 1588 herausgegeben und erläutert (Neues Archiv für die Geschichte der Stadt Heidelberg und der rheinischen Pfalz, 1), Heidelberg: Gustav Koester 1890, esp. p. 136 (Google Books)
Pfalz-Simmern
Bernhard Hertzog: Chronicon Alsatiae: Edelsasser Chronick vnnd außfürliche beschreibung des vntern Elsasses am Rheinstrom/ auch desselben fürnemmer Stätt, Straßburg: Bernhard Jobin 1592, Das Zehende Buch, esp. p. 209 (Google Books(A)
Fortgesetzte Reverien von Verbesserung des Justizwesens bey Gelegenheit der Kaiserlichen und Reichs-Cammergerichtlichen Visitation, zum Druk befördert, mit etlichen bisher ungedrukten Actenstücken, Frankfurt and Leipzig 1769, esp. p. 101 (Google Books(A)
Beyträge zur Beförderung der Ordinari-Visitation auch Revision bey dem Kayserlichen und Reichs-Kammergericht insbesondere die Recusation in Ansehung der Visitation auch Revision betreffende, vol. 13 1791, esp. p. 48-49 (Google Books(A)
Universitätsmatrikeln
Matr. Wittenberg 2, 97a. — Album Academiae Vitebergensis ab a[nno] Ch[risti] MDII usque ad a[nnum] MDCII, vol. 2 ([1560–1602]), Leipzig: Max Niemeyer 1894, esp. p. 97a (online) (Google Books(A): »Cornelius Burchkeller Weissenburgensis« (22 April 1566)
Matr. Basel 2, 186. — Hans Georg Wackernagel: Die Matrikel der Universität Basel, vol. 2 (1532/33–1600/91), Basel: Universitätsbibliothek 1956, esp. p. 186 n° 142 (online): »Cornelius Burchgeller Wissenburgensis« (1568/69)
Matr. Heidelberg 2, 65, 498, 544. — Gustav Toepke: Die Matrikel der Universität Heidelberg von 1386 bis 1662, vol. 2 (Von 1554 bis 1662), Heidelberg: Carl Winter 1886, esp. p. 65, 498, 544 n° 24 (online) (Google Books (2) (3)): »Cornelius Burckeller, Weissenburgensis« (14 February 1573)
Vater
Jean Ohleyer: Le Diarium de B. Dietrich sur la vente de la prévoté de Wissembourg, en 1546, in: Revue d’Alsace 3 (1852), p. 305-312, esp. p. 307 (Google Books)

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WBIS (World Biographical Information System): kein Eintrag


Paulus, ‘Alchemie und Paracelsismus um 1600’, in Analecta Paracelsica (1994), 344-345 (Biogramm)