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Valentin Weigel (1533–1588) war Theologe, Pfarrer und Spiritualist.
Literatur: Udo Benzenhöfer: Paracelsus, Reinbek: Rowohlt 1997, esp. p. 119 (Archiv JP: PM1997-001)
Theatrum Paracelsicum
Normdaten
Wikidata:
Q77397 (Valentin Weigel)
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00001010
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Kühlmann/Telle, Corpus Paracelsisticum 3 (2013), 526-532 (Biogramm)
Paulus, ‘Alchemie und Paracelsismus um 1600’, in Analecta Paracelsica (1994), 385 (Biogramm)
Paulus 1994, 385
Weigel, Valentin. – Nr. 15, 16, 24.
Geboren 1533 in Naundorf bei Großenhain (Sachsen), gestorben am 10. Juni 1588 in Zschopau (Sachsen)[1].
Das Leben Valentin Weigels (Wigelius) verlief äußerlich ruhig und ohne Aufsehen. Nach theologischen Studien an den Universitäten Leipzig (seit 1554) und Wittenberg (seit 1564) heiratete er 1565 die Pastorentochter Katharina Poch; aus dieser Ehe gingen eine Tochter (Theodora) und zwei Söhne (Joachim und Nathanael) hervor[2]. 1567 wurde er Pastor in Zschopau und blieb in diesem Amt bis zu seinem Tode.
Seine seit etwa 1570 verfaßten Schriften, die nur zum Teil und erst Jahre nach Weigels Tode (oft in bearbeiteten Fassungen) publiziert worden sind, enthielten Lehren, die in manchen Punkten gegen lutherisch-orthodoxes Lehrgut verstießen. Seit etwa 1620 galt Weigel der Amtskirche als Ketzer.
Weigel griff in seiner Lehre paracelsisches Gedankengut auf[3], und er kannte ausweislich einer von ihm 1581 aufgezeichneten Handschrift theologische Werke Paracelsus’[4].
- ↑ Vgl. Müller (1896); Wollgast (1988), s. v.
- ↑ Zwei Briefe dieser beiden Söhne Weigels an den Goldkronacher Bergwerksverwalter Franz Kretschmeir sind abgedruckt bei Kühlmann (1991).
- ↑ Vgl. Pfefferl (1988), S. 84-91. – Das Verhältnis von Weigelianismus und Paracelsismus im ausgehenden 16. und frühen 17. Jahrhundert sowie die damit verknüpfte Frage nach der Entstehungsgeschichte der pseudoweigelianischen und ‑paracelsischen Schriften ist noch wenig untersucht, vgl. einstweilen Zeller (1971), S. 79-84; Pfefferl (1988), S. 80-84. – Insbesondere im Bereich der alchemischen Texte dürften die Urheber in denselben Kreisen zu suchen sein. Von den alchemischen Texten des Pseudo-Weigel-Corpus fand die Schrift „Azot et Ignis“ die größte Verbreitung, vgl. z. B. UB Heidelberg, cpg. 782, Bl. 177r-179v (17. Jh.): „Expositio Wigelij de Azot et Igne“; LB Karlsruhe, Cod. Allerheiligen 3, S. 397-398 (um 1615 geschrieben von Paul Nagel): „Azoth et ignis Wigelii“; SUB Hamburg, Cod. alchim. 606, 32 Bll. (17. Jh., verschollen): „Azoth et Ignis“. Das Verhältnis von „Azot et Ignis“ und dem ebenfalls unter Weigels Namen überlieferten „Manna Coelestis“ bedürfte näherer Untersuchung.
- ↑ Vgl. zu dieser Handschrift (FB Gotha, Cod. Chart. B 908) Zeller (1940), S. 55-56 und 72.
Sources
Valentin Weigel
97 A 3866::14
Light in Darkness: The Mystical Philosophy of Jacob Böhme, ed. by Claudia Brink, Lucinda Martin and Cecilia Muratori, Dresden: Sandstein 2019, 127 (online) (UB Heidelberg: 2019 A 6417)
Alles in Allem: Die Gedankenwelt des mystischen Philosophen Jacob Böhme. Denken, Kontext, Wirkung, ed. by Claudia Brink and Lucinda Martin, Dresden: Sandstein 2017 (UB Heidelberg: 2017 A 9009::2)