Bernard Halfter (gest. 1625?)

From Theatrum Paracelsicum
Bernard Halfter (gest. 1625?).
Kinder: Marc Anton Alfter von Alftern.
auch: Halffter, Halfter von Alfter, Halffter von Alffter, Helfter von Alphor, Halffter ab Alphtis, Alphter, Halphter, Alffter von Alfftern
H. studierte in Wien und möglicherweise Bologna Medizin und wurde zum Dr. med. promoviert. Zunächst war er als Hofmedicus unter ↗ Erzherzog Maximilian von Österreich tätig. Seit 1601 war H. mit Unterbrechungen als Arzt im niederösterreichischen Krems tätig. Im Oktober 1601 wurde er zunächst auf ein Jahr als Stadtarzt bestallt und mehrfach verlängert, bis er im Februar 1606 sein Amt kündigte. Nach Ottner hat er anschließend möglicherweise in Melk praktiziert; möglich ist aber auch eine Tätigkeit am Hof in Innsbruck, denn Erzherzog Maximilian verlieh H. am 18. Januar 1607 eine Wappenbesserung und bewilligte ihm, sich «von Alffter» zu nennen. Zwei Jahre lang übernahm der Arzt Paul Grill das Amt des Stadtphysicus, bis H. sich 1608 erneut um die Stelle bewarb und auch eingestellt wurde. Weil die Stadt Krems hohe Schulden hatte, entließ sie H. im März 1613, gewährte ihm aber auf sein Bitten, dass er den Titel eines Stadtphysicus weiterhin führen durfte. 1615/16 war H. Dekan der medizinischen Fakultät der Universität Wien. Auch in den folgenden Jahren praktizierte er in Krems; so ersuchte er 1620 bei Stadt um die Genehmigung zur Ausübung seiner ärztlichen Praxis und ist auch 1624 als Arzt in Krems nachweisbar. Nach Ottner starb H. im Januar/Februar 1625 an einem «maligna febre», nach anderen Quellen ersuchte er 1625 um seine Entlassung aus dem Bürgerrecht und verließ Krems aus konfessionellen Gründen.
↗ Karl Widemann trug H. um 1620/25 in sein Verzeichnis spagyrischer Mediziner ein: «Bernhart Halfteruß. Medicus zue Krembß. Adam Haslmayr anno 1612 bej ime». Demnach war H. mit ↗ Adam Haslmayr bekannt.
Julian Paulus
Literatur:
Johann Joseph Locher: Speculum academicum Viennensis, Wien 1773, esp. p. 131 (Google Books)
Hugo von Goldegg: Die Tiroler Wappenbücher im Adelsarchive des k. k. Ministerium des Innern zu Wien, in: Zeitschrift des Ferdinandeums für Tirol und Vorarlberg, 3rd series, 20 (1876), p. 115-215, esp. p. 125 n° 1336 (Google Books)
Anton Kerschbaumer: Geschichte der Stadt Krems, Krems: F. Oesterreicher 1884, esp. p. 501 (Google Books(A)
Otto Rudel: Arzneikundige in Tiroler Wappenbüchern, in: Idem, Beiträge zur Geschichte der Medizin in Tirol, Bolzano 1925, p. 146-157, esp. p. 149 (online, free) (A)
Franz Schönfellner: Krems zwischen Reformation und Gegenreformation (Forschungen zur Landeskunde von NÖ, 24) 1985, esp. p. 253, 305, 352 (Google Books)
Harry Kühnel: Lebensformen einer österreichischen Kleinstadt in der frühen Neuzeit, in: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich 60/61 (1994/95), p. 103-149, esp. p. 149 (online, free) (A)
Julian Paulus: Alchemie und Paracelsismus um 1600: Siebzig Porträts, in: Analecta Paracelsica: Studien zum Nachleben Theophrast von Hohenheims im deutschen Kulturgebiet der frühen Neuzeit, ed. by Joachim Telle (Heidelberger Studien zur Naturkunde der frühen Neuzeit, 4), Stuttgart: Franz Steiner 1994, p. 335-386 (Academia.edu, free) (A)
Christine Ottner: ’’Dem gemeinen wesen zum besten’’: Verwalten von Krankheit und Gesundheit in Krems an der Donau und Österreich unter der Enns (1580-1680) (Studien und Forschungen aus dem Niederösterreichischen Institut für Landeskunde, 37), St. Pölten: NÖ Institut für Landeskunde 2003, esp. p. 73-81, 115, 175, 178-179, 183, 297 (A)

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Kühlmann/Telle, Corpus Paracelsisticum 2 (2004): nicht im Register
Kühlmann/Telle, Corpus Paracelsisticum 3 (2013): nicht im Register

Paulus, ‘Alchemie und Paracelsismus um 1600’, in Analecta Paracelsica (1994), 359 (Biogramm)


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Rudolf Werner Soukup: Chemie in Österreich: Bergbau, Alchemie und frühe Chemie. Von den Anfängen bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, Wien: Böhlau 2007, esp. p. 285 (A)

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