Difference between revisions of "Biographies/Bernardus Trevisanus"

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| Killy=1$Joachim Telle$Spätestens seit dem 16. Jh. wurden zwei Alchemicaverfasser namens Bernardus/Bernhard konfundiert, über deren beider Leben nichts Näheres bekannt ist. Es sind dies: </br> (1.) Bernardus Treverensis (14. Jh.), Verfasser eines Brieftraktats alchemischen Inhalts (Responsio. Trier 1385), gerichtet an Thomas von Bologna, Arzt des frz. Königs Karl V. Die Frühhumanistin Christine de Pizan erblickte in diesem Bekannten ihres Vaters Thomas einen Angehörigen des dt. Kulturgebiets. Seine Responsio gelangte mehrmals lateinisch (Erstdruck in: Morienus: De re metallica. Paris 1564) u. in dt. Übersetzung auf den frühneuzeitl. Alchemicamarkt. </br> (2.) Der Verfasser der metalltransmutatorischen Schrift De chemia (auch: De chymico miraculo, Hermetische Philosophia), eines ausweislich französischsprachiger Frühzeugnisse spätestens um 1500 entstandenen Werks, das sich mit einem autobiogr. Fabulat (Tl. 2) u. einer parabol. Erzählung von der chemischen Hochzeit eines »Königs«/Gold mit der »Fontina«/Mercurius (Tl. 4) aus den Alchemicamassen hervorhebt u. in den Bahnen einer allein auf Quecksilber gegründeten Alchemie lehrt, dass die Kunst der Metallwandlung in einer laborantischen Zusammensetzung von arkanem Quecksilber – B. T.' vier Elemente bzw. Sulphur u. Mercurius vereinigender »doppelter Mercurius« u. »Ei der Philosophen« – mit »Gold« bestehe. Erstmals in Druck gelangte De chemia sowohl in frz. Sprache (Le Livre de [...] Docteur Allemant Messiere Bernard Conte de la Marche Trevisane. In: Denys Zecaire: De la vraye philosophie naturelle des metaulx. Antwerpen 1567) als auch in einer aus dem Französischen ins Lateinische übersetzen Fassung von Guglielmo Grataroli (B.T. περί χημείας opus historicum et dogmaticum. Straßb. 1567); dann waren an der frühneuzeitl. Ruhmesgeschichte des B. T. insbes. herausgeberisch tätige Paracelsisten beteiligt, neben Michael Toxites (Von der Hermetischenn Philosophia. Straßb. 1574) etwa Gerhard Dorn (B. T.: De chymico miraculo, quod lapidem philosophiae appellant. Basel 1583) u. Joachim Tancke (B. T.: Opuscula chemica Das ist/ Von dem gebenedeiten Stein der Weisen Deß [...] Bernhardi [...] Chemische Schrifften/ Neben etlicher [...] Philosophen Erklärung. Lpz. 1605). Eine Vielzahl an lat. u. landessprachigen Abschriften, Abdrucken, Kommentarwerken u. Pseudobernhardiana (Verbum dimissum. Symbolum apostolicum. Le Songe-verd) zeigt, dass De chemia unter europ. Alchemikern des 16. bis 18. Jh. hohes Ansehen genoss.
| Crollius1998=162-163$<i>Bernardus Trevisanus:</i> ein Alchemiker des 14. Jahrhunderts; an gesicherten Nachrichten über seinen Lebensgang herrscht Mangel (ein autobiographisch gefaßter Abschnitt in B.’ Hauptwerk <i>De chemia</i>, Tl. 2, scheint eher ein spätes Fabulat [entstanden um 1500?] denn facta realia zu bieten). </br> B. schuf eine <i>Responsio</i> (Trier 1385), gerichtet an * Thomas von Bologna (Erstdruck in: Morienus, <i>De re metallica</i>, Paris 1564, S. 35–66), ferner <i>De chemia</i>, sein Hauptwerk (Erstdruck, frz., in: Denys Zecaire, <i>De la vraye philosophie naturelle des metaulx</i>, Antwerpen 1567; lat., ed. G. Gratarolus, Straßburg 1567). Beide Schriften beruhen auf der reinen Quecksilbertheorie, deren Vertreter seit dem Spätmittelalter lehrten, daß die Kunst der Metallverwandlung in einer laborantischen Zusammensetzung von arkanem Quecksilber (B.’ ‘doppelter Mercurius’ und ‘Ei der Philosophen’) und arkanem Gold bestehe. Eine Ich-Erzählung von der chymischen Hochzeit eines ‘Königs’ mit der ‘Fontina’ (Mercurius) in <i>De chemia</i> (Tl. 4), die die reine Quecksilbertheorie parabolisch darlegt, hat B.’ bedeutenden Ruf als chemische Autorität in maßgeblicher Weise gefestigt. </br> Die frühneuzeitliche Wertschätzung des B.-Corpus durch europäische Alchemiker war immens und schlug sich in einer Vielzahl an lateinischen und landessprachigen Abschriften, Abdrucken und Kommentaren nieder. Zur Zeit Crolls haben sich insbesondere Alchemoparacelsisten an <i>De chemia</i>-Editionen beteiligt, unter ihnen Michael Toxites (<i>Von der Hermetischenn Philosophia</i>, Straßburg 1574 u. ö.), Gerhard Dorn (<i>De chymico miraculo</i>, Basel 1583 u. ö.) und Joachim Tancke (<i>Opuscula chemica</i>, Leipzig 1605).
| CP2=283-285$Bernardus Trevisanus. - Spätestens seit dem 16. Jahrhundert wurden durch die Zeiten zwei literarisch tätige Autoren namens Bernardus/Bernhard konfundiert. Es sind dies: (1.) Bernardus Treverensis (14. Jh.), Verfasser eines Brieftraktats alchemischen Inhalts {Responsio, Trier 1385), gerichtet an Thomas von Bologna, Arzt des französischen Königs Karl V. Die Frühhumanistin Christine de Pizan (eine Tochter Thomas' von Bologna) erblickte in diesem ansonst nicht näher bekannten Autor einen Angehörigen des deutschen Kulturgebiets. - (2.) Der von Toxites herausgegebene B. T., Urheber der Hermetischen Philosophia und Namenspatron weiterer Alchemica, dessen Lebenszeit in das 15. Jahrhundert fallt. Lebengang und Wirkungsbereich liegen weitgehend im Dunkel (Ein autobiographisch gefaßter Abschnitt in der Hermetischen Philosophia, Tl. 2, bietet wohl fast ausnahmslos Fabulate.) </br> Die Hermetische Philosophia (auch: De chemia, De chymico miraculo u.a. Titel), ein in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts in französischer Sprache verfaßtes Werk {Livre), lehrte, daß die Kunst der Metallwandlung in einer laborantischen Zusammensetzung von arkanem Quecksilber - B.' vier Elemente bzw. Sulphur und Mercurius vereinigender doppelter Mercurius< und >Ei der Philosophen< - mit >Gold< bestehe (reine Quecksilbertheorie). Die beträchtliche Wertschätzung, die europäische Alchemiker bis in das 18. Jahrhundert diesem Livre entgegenbrachten, schlug sich in einer Vielzahl von lateinischen und landessprachigen Abschriften, Abdrucken, Kommentarwerken und Pseudobernhardiana (Verbum dimissum, Symbolum apostolicum, Le Songe-verd) nieder. </br> Erstmals in Druck gelangte De chemia sowohl in französischer Sprache {Livre, in: D. Zecaire, De la vraye philosophie naturelle des metaulx, Antwerpen 1567) als auch in einer aus dem Französischen ins Lateinische übersetzten Fassung von G. Grataroli (Β. T., περί χημείας opus historicum et dogmaticum, Straßburg 1567); dann waren an der frühneuzeitlichen Ruhmesgeschichte des Β. T. insbesondere herausgeberisch tätige Paracelsisten beteiligt, neben Toxites etwa Gerhard Dorn (B. T., De chymico miraculo, quod lapidem philosophiae appellant, Basel 1583: Pfalzgraf Reichard gewidmet) und Joachim Tancke (B. T., Opuscula chemica Das ist/ Von dem Gebenedeiten Stein der Weisen Deß [...] Bernhardt [...] Chemische Schrifften/ Neben etlicher [...] Philosophen Erklärung, Leipzig 1605). </br> Die von Toxites publizierte De chemia-Fassung wurde nach Vorlage eines in »altem Welsch und Gallisch« gehaltenen »alt[en] Büchlin[s]« vom Paracelsisten H. Wolff ins Deutsche übersetzt (dies sichert ein Selbstzeugnis, zit. bei Brechtold, 1953, S. 169) und Toxites dann von Wolff zugeleitet. - Unter alchemoparacelsistischen Impulsen dürfte auch eine lat.-dt. De chemia-Collatio von Konrad Schuler/Schüler, eines Alchemikers am Hof Herzog Friedrichs I. von Württemberg und Landgraf Moritz' von Hessen-Kassel (vgl. Paulus, 1994, S. 379 f.), entstanden sein (handschriftlich überliefert: Kassel, LB, 4° Ms. ehem. 37; datiert 1616/17; mit Kritik an der textlichen Qualität der von Toxites publizierten Übersetzung Wolffs und einer Schulerschen Neuübersetzung; vgl. Zaunick, 1977, S. 92). - Eine weitere handschriftlich gebliebene De cAewi'a-Übersetzung (Dresden, LB, Ms. J 348 misc. 2) stammt vermutlich ebenfalls von einem Paracelsisten: G. Forberger (Zaunick, 1977, V Nr. 1). Auch die deutschsprachige De chemia-Fassung im Cgm. 4228 (München, SB, Bl. 46r-97r [16. Jh.]) rührt aus paracelsistischem Milieu. </br> Was die Responsio des Bernardus Treverensis anbelangt (Erstdruck in: Morienus, De re metallica, Paris 1564), so stieß sie ebenfalls auf paracelsistische Interessen: Sie wurde von G. Forberger ins Deutsche übersetzt (abgeschlossen 1591; Erstdruck: Berlin 1733), dann von J. Tancke in seiner B.T.-Ausgabe (Opuscula chemica, Leipzig 1605) veröffentlicht und schließlich in die (auch von Alchemoparacelsisten beachtete) Turba philosophorum, hrsg. von Ph. Morgenstern (Basel 1613), aufgenommen (vgl. Zaunick, 1977, S. 47-67). Außerdem fand sie um 1600 Aufnahme in einer deutschsprachigen Paracelsistenhandschrift (Wolfenbüttel, HAB, Cod. Guelf. 18.13 Aug. 4°, Bl. 135r-170v). </br> In frühneuzeitlichen Handschriften haben sich etliche deutschsprachige De c/zem/a-Überlieferungen bewahrt (siehe z. B. Kassel, LB, 2° Ms. ehem. 2, 4° Ms. ehem. 7, 4° Ms. ehem. 33, 8° Ms. ehem. 7; Berlin, SBPK, Ms. germ, quart. 57); ob sie sich paracelsistischen Impulsen verdanken, steht indes dahin. Mit am Anfang der paracelsistischen B. T.-Rezeption steht jedenfalls G. Etschenreutter (1567; siehe Nr. 78), und eine systematische Untersuchung der frühneuzeitlichen B. T.-Zeugnisse in Handschrift und Druck dürfte mit ziemlicher Sicherheit weitere an diesen Rezeptionsvorgängen beteiligte Paracelsisten namhaft machen. Doch zeigen bereits die hier mitgeteilten Angaben zur Überlieferungsgeschichte des B. T.-Corpus, daß die Aktualität von Schriften der vorparacelsischen Alchemia transmutatoria metallorum oftmals auf alchemoparacelsistischen Zielsetzungen beruhte. Im Werk Hohenheims hingegen spielte B. T. keine Rolle. </br> Lit.: Ferguson, Bd. 1 (1906), S. 100-104; Thorndike, Bd. 3 (1934), S.611-627; DSB, Bd.2 (1970), S.22f. (P. Kibre); Zaunick (1977), s.v.; LexMA, Bd. 1 (1980), Sp. 2005 f. (J. Teile); Didier Kahn: Bernard le Trévisan, in: Encyclopédie philosophique universelle, III: Les OEuvres philosophiques, 1, Paris 1992, S. 431 f.; Alchemie, ed. Priesner/Figala (1998), S. 78 (W.R. Newman); Croll, ed. Kühlmann/Telle (1998), S. 162 f.; Kahn (2003).
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