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Adam Reißner
- Wikidata: Q70968: Adam Reusner
- Theatrum Category: Adam Reißner
- GND: 119414082 (DNB / K10plus)
Search WikiData, Prometheus - Frühneuzeitliche Ärztebriefe des deutschsprachigen Raums (1500-1700), free
Corpus Paracelsisticum, v. 2, ed. Wilhelm Kühlmann and Joachim Telle, Tübingen: Max Niemeyer 2004, 312-313
mann im Algew welchen Theophrastus... 35... curiert hat] Paracelsus hielt sich 1535 zunächst in Pfäfers/bei Ragaz auf, dann im Allgäu (gesicherte Stationen: Memmingen, Ungershausen/bei Memmingen, Mindelheim). Nach Rosner (1977, S. 78 f., 80) zog Paracelsus »im Frühjahr 1535 durch den Allgäu« nach Pfäfers, dann »zurück über Allgäu, Memmingen, Ungershausen nach Ulm« (1535); dabei habe er sich vor oder nach Pfäfers in Mindelheim aufgehalten.
Während seiner Mindelheimer Tage im Jahr 1535 (für 1536, wie z. B. Bucher, 1957, S. 24 angab, bietet sich kein fester Anhalt) verfaßte Paracelsus für den Stadtschreiber Adam Reißner (geb. um 1496 zu Mindelheim; gest. um 1575 ebendort) ein ärztliches Konsilium (ed. Huser, Tl. 5, S. 104f.). - Reißner gehörte zu den prominenteren Patienten Hohenheims: Nach Aufenthalt in Italien (Sekretär Georg von Frundsbergs) und Straßburg (wo er zu K. Schwenckfeld gestoßen war) lebte Reißner in Mindelheim (hier von 1532 bis 1548 Stadtschreiber). Vgl. ADB, Bd. 28 (1889), S. 150-152 (Bertheau); Bucher (1957; mit Werkverzeichnis); Literaturlexikon, ed. Killy, Bd. 9 (1991), S.386f. (K. Düwel).
Nun hatte Toxites die Vorlage für seinen Abdruck des Paracelsischen Konsiliums für Reißner von Reißner in Memmingen bekommen, und bald nach seiner Zusammenkunft mit Reißner hielt er dazu Folgendes in seiner (von Huser, in: Paracelsus, ed. Huser, Tl. 5, S. 106, übernommenen) »Nota« fest (Paracelsus, De Peste, ed. Toxites, Straßburg 1576, S. D5r): »Dises Consilium hat Theophrastus Adamo Reißnero zù Mindelheim geben Anno 1535. Als er da stattschreiber gewesen/ vnnd jhme gesagt/ wann er dise zwey obgemelte stuck/ wie er jhm verordnet/ brauchen werde/ so bedörfft er in eim jar sechs/ keinen artzet mehr rahts fragen.
Dieweil dann gemelter Herr Reißner (wie er mir zû Memmingen vor wenig jaren/ da er mir [Toxites] dises Consilij abschrifft gab/ selber gesagt) zùuor alle zeit kranck/ vnd mit flüssen vberladen gewesen/ vnd nach dem gemelte stuck angefangen zûbrauchen/ biß vff dise stund/ da ich das schreib/ gesundt blieben/ vber seine siebentzig jar kommen/ vnd noch lebt/ hab ich nit künden vnderlassen dieses hie zuerzehlen/ damit dises Consilium nit in windt geschlagen/ vnnd veracht werde«.
Toxites nannte den anonymen Patienten Hohenheims in seiner Paracelsus- Historia »fromm«: Reißner machte sich mit etlichen geistlichen Liedern einen Namen, edierte Schwenckfeld, übersetzte und kommentierte Psalmen und schuf weitere Schriften >frommen< Gepräges. Und er nannte den Anonymus »gelert«: Reißner hatte in Ingolstadt studiert (bei J. Reuchlin; 1518), dann in Wittenberg (Theologie bei Luther; 1523), war mit dem Humanisten Jacob Ziegler befreundet, korrespondierte mit N. Rhediger (Breslau) und gab >historische< Werke {Jerusalem, 1563; Historia [der Herren] Frundsberg, 1568) in Druck. Mit ziemlicher Sicherheit dürfte sich hinter dem »frommen gelehrten mann« der Toxitischen Paracelsus-Historia A. Reißner verbergen.
Während seiner Mindelheimer Tage im Jahr 1535 (für 1536, wie z. B. Bucher, 1957, S. 24 angab, bietet sich kein fester Anhalt) verfaßte Paracelsus für den Stadtschreiber Adam Reißner (geb. um 1496 zu Mindelheim; gest. um 1575 ebendort) ein ärztliches Konsilium (ed. Huser, Tl. 5, S. 104f.). - Reißner gehörte zu den prominenteren Patienten Hohenheims: Nach Aufenthalt in Italien (Sekretär Georg von Frundsbergs) und Straßburg (wo er zu K. Schwenckfeld gestoßen war) lebte Reißner in Mindelheim (hier von 1532 bis 1548 Stadtschreiber). Vgl. ADB, Bd. 28 (1889), S. 150-152 (Bertheau); Bucher (1957; mit Werkverzeichnis); Literaturlexikon, ed. Killy, Bd. 9 (1991), S.386f. (K. Düwel).
Nun hatte Toxites die Vorlage für seinen Abdruck des Paracelsischen Konsiliums für Reißner von Reißner in Memmingen bekommen, und bald nach seiner Zusammenkunft mit Reißner hielt er dazu Folgendes in seiner (von Huser, in: Paracelsus, ed. Huser, Tl. 5, S. 106, übernommenen) »Nota« fest (Paracelsus, De Peste, ed. Toxites, Straßburg 1576, S. D5r): »Dises Consilium hat Theophrastus Adamo Reißnero zù Mindelheim geben Anno 1535. Als er da stattschreiber gewesen/ vnnd jhme gesagt/ wann er dise zwey obgemelte stuck/ wie er jhm verordnet/ brauchen werde/ so bedörfft er in eim jar sechs/ keinen artzet mehr rahts fragen.
Dieweil dann gemelter Herr Reißner (wie er mir zû Memmingen vor wenig jaren/ da er mir [Toxites] dises Consilij abschrifft gab/ selber gesagt) zùuor alle zeit kranck/ vnd mit flüssen vberladen gewesen/ vnd nach dem gemelte stuck angefangen zûbrauchen/ biß vff dise stund/ da ich das schreib/ gesundt blieben/ vber seine siebentzig jar kommen/ vnd noch lebt/ hab ich nit künden vnderlassen dieses hie zuerzehlen/ damit dises Consilium nit in windt geschlagen/ vnnd veracht werde«.
Toxites nannte den anonymen Patienten Hohenheims in seiner Paracelsus- Historia »fromm«: Reißner machte sich mit etlichen geistlichen Liedern einen Namen, edierte Schwenckfeld, übersetzte und kommentierte Psalmen und schuf weitere Schriften >frommen< Gepräges. Und er nannte den Anonymus »gelert«: Reißner hatte in Ingolstadt studiert (bei J. Reuchlin; 1518), dann in Wittenberg (Theologie bei Luther; 1523), war mit dem Humanisten Jacob Ziegler befreundet, korrespondierte mit N. Rhediger (Breslau) und gab >historische< Werke {Jerusalem, 1563; Historia [der Herren] Frundsberg, 1568) in Druck. Mit ziemlicher Sicherheit dürfte sich hinter dem »frommen gelehrten mann« der Toxitischen Paracelsus-Historia A. Reißner verbergen.
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