Difference between revisions of "Biographies/John George, Elector of Brandenburg"

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| CP2=441-442$Johann Georg von Brandenburg (geb. 11. September 1525 zu Cölln/Spree; gest. 18. Januar 1598 ebendort), Kurfürst seit 1571. - Über spezifisch medizinisch-naturkundliche Neigungen J.G.s scheint nichts Näheres bekannt; siehe z.B. ADB, Bd. 14 (1881), S. 165-169 (Th. Hirsch); Schultze (1964), Bd. 4, S. 127-152; NDB, Bd. 10 (1974), S.474f. (J. Schultze). </br></br>Von unerbittlicher Strenge gegenüber Transmutationsalchemikern zeigte sich J. G. im Falle des Pfarrers Philipp Sömmering (hingerichtet 1575), der Herzog Julius von Braunschweig »ezliche Million Golds zu wege [zu] bringen« versprochen und als Zeugen für seine alchemischen Fähigkeiten »gelehrte Leute als Adam von Bodenstein und andere Theophrastische« benannt hatte (Rhamm, 1883, S. 57). J. G. schickte Herzog Julius einen Scharfrichter, der »dem Pfaffen [Sömmering] die Weihe abzunehmen [wisse]«: Er hielt Alchemiker vom Schlage Sömmerings für nichts als »Abenteurer«, wie sie sich schon seinem Vater, Kurfürst Joachim II., genähert hätten, Betrüger, »die von Gold- und Silbermachen große Grümpen vorgeben und darauf nichts mehr, denn was im Rauch weggangen, haben zu Wege gebracht« (J. G., Brief an Herzog Julius, 17. Juni 1574, ed. Rhamm, 1883, S.90). Im Unterschied zu vielen anderen Landesherren der frühen Neuzeit »verabscheuete [J. G.] die Goldmacher, die unter der vorigen Regierung [seines Vaters Kurfürst Joachim II.] unnütze Ausgaben veranlasset, und die Schulden des Landes vermehret hatten« (Moehsen, 1783, S. 178; siehe auch S. 82). </br></br>Die Tatsache, daß J. G. mit Thurneisser einen vielseitig tätigen Handwerker zu seinem Leibarzt machte, einen bald weitbeschrienen Anhänger Hohenheims in eine gewöhnlich akademisch ausgebildeten Medizinern vorbehaltene Stellung rief, deutet auf keinen Landesherrn, der sich 1571 alchemoparacelsistischen Zielsetzungen geöffnet hatte. Ausschlaggebend waren wirtschaftliche Verheißungen Thurneissers im Pison, ferner Thurneissers ärztliche Fortune (siehe Thurneisser, Außschreiben, 1584, ed. Peuckert, 1956, S.21-24; Moehsen, 1783, S. 79-84; Boerlin, 1976, S. 16): Nach Kenntnis einiger Bogen des gerade im Druck befindlichen Pison (Frankfurt/O.: Johann Eichhorn 1572), einem Werk, in dem Thurneisser beispielsweise über Gold in der Spree und Edelsteine an bestimmten Orten der Mark zu berichten wußte, ließ sich J. G. 1571 in Frankfurt/O. mit dem Verfasser bekanntmachen. Dabei lernte Thurneisser die erkrankte Gemahlin des Kurfürsten, Sabina von Ansbach (1529/75) kennen. Thurneisser gelang es, Kurfürstin Sabina zu heilen, und wurde daraufhin zum kurfürstlichen Leibarzt bestallt (1571), - eine Stellung, die Thurneisser trotz seines hohen Ansehens bei J. G. mit Verlassen Berlins 1584 aufgab.  
| CP2=441-442$Johann Georg von Brandenburg (geb. 11. September 1525 zu Cölln/Spree; gest. 18. Januar 1598 ebendort), Kurfürst seit 1571. - Über spezifisch medizinisch-naturkundliche Neigungen J.G.s scheint nichts Näheres bekannt; siehe z.B. ADB, Bd. 14 (1881), S. 165-169 (Th. Hirsch); Schultze (1964), Bd. 4, S. 127-152; NDB, Bd. 10 (1974), S.474f. (J. Schultze). </br>Von unerbittlicher Strenge gegenüber Transmutationsalchemikern zeigte sich J. G. im Falle des Pfarrers Philipp Sömmering (hingerichtet 1575), der Herzog Julius von Braunschweig »ezliche Million Golds zu wege [zu] bringen« versprochen und als Zeugen für seine alchemischen Fähigkeiten »gelehrte Leute als Adam von Bodenstein und andere Theophrastische« benannt hatte (Rhamm, 1883, S. 57). J. G. schickte Herzog Julius einen Scharfrichter, der »dem Pfaffen [Sömmering] die Weihe abzunehmen [wisse]«: Er hielt Alchemiker vom Schlage Sömmerings für nichts als »Abenteurer«, wie sie sich schon seinem Vater, Kurfürst Joachim II., genähert hätten, Betrüger, »die von Gold- und Silbermachen große Grümpen vorgeben und darauf nichts mehr, denn was im Rauch weggangen, haben zu Wege gebracht« (J. G., Brief an Herzog Julius, 17. Juni 1574, ed. Rhamm, 1883, S.90). Im Unterschied zu vielen anderen Landesherren der frühen Neuzeit »verabscheuete [J. G.] die Goldmacher, die unter der vorigen Regierung [seines Vaters Kurfürst Joachim II.] unnütze Ausgaben veranlasset, und die Schulden des Landes vermehret hatten« (Moehsen, 1783, S. 178; siehe auch S. 82). </br>Die Tatsache, daß J. G. mit Thurneisser einen vielseitig tätigen Handwerker zu seinem Leibarzt machte, einen bald weitbeschrienen Anhänger Hohenheims in eine gewöhnlich akademisch ausgebildeten Medizinern vorbehaltene Stellung rief, deutet auf keinen Landesherrn, der sich 1571 alchemoparacelsistischen Zielsetzungen geöffnet hatte. Ausschlaggebend waren wirtschaftliche Verheißungen Thurneissers im Pison, ferner Thurneissers ärztliche Fortune (siehe Thurneisser, Außschreiben, 1584, ed. Peuckert, 1956, S.21-24; Moehsen, 1783, S. 79-84; Boerlin, 1976, S. 16): Nach Kenntnis einiger Bogen des gerade im Druck befindlichen Pison (Frankfurt/O.: Johann Eichhorn 1572), einem Werk, in dem Thurneisser beispielsweise über Gold in der Spree und Edelsteine an bestimmten Orten der Mark zu berichten wußte, ließ sich J. G. 1571 in Frankfurt/O. mit dem Verfasser bekanntmachen. Dabei lernte Thurneisser die erkrankte Gemahlin des Kurfürsten, Sabina von Ansbach (1529/75) kennen. Thurneisser gelang es, Kurfürstin Sabina zu heilen, und wurde daraufhin zum kurfürstlichen Leibarzt bestallt (1571), - eine Stellung, die Thurneisser trotz seines hohen Ansehens bei J. G. mit Verlassen Berlins 1584 aufgab.  
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Latest revision as of 00:21, 29 June 2024