Difference between revisions of "Biographies/Adam Pögel"

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| CP2=250-251, 255-256$Adam Pögel, Freiherr zu Reifenstein und Arberg (gest. 1. März 1575): Angehöriger einer (mit dem Tod Adam P.s im freiherrlichen Stamm erloschenen) Familie des ständischen Adels Niederösterreichs, die aus der Steiermark stammt, unter den Kaisern Friedrich III. und Maximilian I. bedeutende und sehr vermögende Waffenschmiede und Eisengroßunternehmer hervorbrachte und mit der Paracelsus laut Angabe des Toxites im vorliegenden Text persönlich bekannt geworden ist. »Die Mehrzahl der für die Familiengeschichte relevanten archivalischen Quellen befindet sich daher wohl im Steiermärkischen Landesarchiv (Graz). Weitere Unterlagen sind aber auch im Archiv des Stiftes St. Lambrecht (St. Lambrecht), im Österreichischen Staatsarchiv/Abt. Finanz- und Hofkammerarchiv (Wien) sowie im Stiftsarchiv Lilienfeld (Lilienfeld) zu finden (Frau Dr. W. Winkelbauer, St. Pölten, Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Abt. NÖ Landesarchiv, briefliche Mitteilung vom 27. Oktober 2000 an J. T.). </br> Adam P. war der jüngste Sohn von Sebald (II.) P. (ca. 1493/94— 1540), nach Toxites eines näheren Bekannten Hohenheims. - Brüder: Paul (gest. 1553); Georg (gest. 11. März 1557); Andreas (gest. Januar 1567), ein Gönner des Toxites. - Adam überlebte alle seine Brüder und »übernahm auch nach Andreas Tode die Thörler Gewerkschaften und den größten Teil des Familienbesitzes« (Von Pantz, 1917/18, S. 246). Mit ihm erlosch 1575 der Mannesstamm der Freiherrn P. von Reifenstein. </br> Lit.: Von Pantz (1917/18), S.245f.; Loehr (1952), S. 42-44. Die näheren Umstände der (während des Toxitischen Aufenthalts zu Salzburg 1572/73 entstandenen?) Beziehungen zwischen Toxites und Adam P. liegen im Dunkel. Zur Dedikation ermuntert hatte Toxites jedenfalls die Gönnerschaft, die ihm von Adam P.s Bruder Andreas zuteil geworden war, Andreas P.s Wertschätzung der Paracelsischen Medizin und die persönliche Bekanntschaft der Familie Sebald (II.) P. mit Paracelsus. Im vorliegenden Text figuriert Adam P. als ein  Gewährsmann des Toxites für »vngleubliche Curen« Hohenheims (S. )( 6vf.). </br></br> [254] Andres Pögel] Andreas/Andres/Andrä Freiherr von Pögel, gest. Januar 1567; ältester Sohn von Sebald (II) P. - Ein Gönner des Toxites, von dem Toxites über Heilerfolge Hohenheims informiert worden ist. Laut Toxites habe er Hohenheim »wol gekennt«. </br> Während seiner Jugend unternahm P. gemeinsam mit einem Angehörigen der Familie Starhemberg unter Obhut seines Lehrers W. Lazius eine Bildungsreise (Loehr, 1952, S. 29). Er »besass die niederösterreichische ehemalige Herrschaft Arberg und erkaufte am 10.9.1559 hiezu noch die Veste Lichtenstein. Im Jahre 1565 wurde er zum Raitherrn der niederösterreichischen Landschaft bestellt« (Johann Siebmacher, Wappenbuch, hier: Bd. 4, Abtl. 4: Die Wappen des Adels in Niederösterreich, Tl. 1, Nürnberg 1909, S. 353). Zu seinem Schuldnerkreis gehörte 1565 Kaiserin Maria mit 22 000 Gulden (Loehr, 1952, S. 39). </br> Anhand des (aus der ständischen Steuerverwaltung hervorgegangenen) Bestands »Alte Gülteinlagen« im Niederösterreichischen Landesarchiv teilte Frau Dr. W. Winkelbauer (briefliche Mitteilung vom 27. Oktober 2000 an J. T.) dazu ergänzend mit: Im Jahr »1551 erwarb Andreas Pögl Besitzungen zu Dobermannsdorf, nachdem er bereits einige Jahre zuvor den Schaunberger Hof in Wien an sich gebracht hatte (NÖ Landesarchiv, Alte Gülteinlagen UM 61, fol. 3 u. 4). Im Jahre 1559 gelangte er nach Bartholomäus Fraisleben (Oberster Hauszeugmeister in Innsbruck) in den Besitz der Herrschaft Liechtenstein mit der Burg Mödling (Alte Gülteinlagen UW 110). Eine »Einlage« (= Meldung der Einkünfte aus Gütern und Renten) der Erben nach Sebald II. Pögl aus dem Jahr 1543 (Alte Gülteinlage UM 61, fol. 8 - 11) sowie von Andreas Pögl aus 1564 (Alte Gülteinlagen OW 76, fol. 1 - 3) lassen den jeweiligen Umfang des Pöglschen Besitzes in Niederösterreich erkennen; ebenso findet sich eine Übersicht über Verkäufe und Besitzverschiebungen innerhalb der Familie (Alte Gülteinlage UB 61, fol. 16). </br> In den meisten der (aus späterer Zeit) relativ zahlreich vorhandenen Verzeichnissen und Matrikeln der Mitglieder des Niederösterreichischen Herren- und Ritterstandes scheint die Familie Pögl nicht auf; eine Ausnahme bildet eine Herrenstandsmatrikel in einer Sammelhandschrift, in welcher die Familie Pögl Freiherrn von Reiffenstein mit dem Aufnahmejahr 1537 und dem Jahr ihres Aussterbens eingetragen ist (NÖ Landesarchiv, HS 89, pag. 134). Die Tatsache der Bestellung von Andreas Pögl zum »Raitherren« ("Rechnungsprüfer) durch die niederösterreichischen Verordneten im Jahr 1565 (NÖ Landesarchiv, Ständische Akten B-7-8, fol. 59) lässt den Schluss zu, dass die Familie Pögl von den Zeitgenossen - oder jedenfalls zeitweise - als Angehörige der nö. Stände angesehen wurde«. </br></br>[255] Vatter] Sebald/Sebold (II.) Pögel/Pögl (ca. 1493/94 - 1. Juni 1540; beigesetzt in der Probsteikirche zu Aflenz): Frühkapitalistischer Unternehmer mit Stammbetrieb am Thörl; ein Darlehengeber Kaiser Ferdinands I. </br> Sein großer Eisenwerkbesitz sicherte P. »eine wahrhaft herrschende Stellung in der steirischen Eisenwirtschaft«, bis eine kaiserliche »Absolution « (1539) »das Ende von Pögels wirtschaftlicher Vormachtstellung im innerösterreichischen Eisenwesen« bewirkte (Loehr, 1952, S. 32, 39). </br> P. erwarb Burg und Herrschaft Reifenstein bei Pöls/Steiermark (1521), Herrschaft und Feste Arberg (Araburg) bei Lilienfeld/Niederösterreich (1528) u. a. Grundbesitz (siehe Loehr, ebd., S. 30). Er wurde von Kaiser Ferdinand I. in den erblichen Reichfreiherrenstand erhoben und nannte sich fortan P. von Reifenstein und Arberg. </br> Seit 1522 verheiratet mit Cordula von Herberstein (gest. 1543), Mutter seiner elf Kinder. - P. ließ seine Kinder ca. 1532/40 von Wolfgang Lazius (1514-1565), dem nachmaligen kaiserlichen Arzt und Historiographen, unterrichten, und hatte testamentarisch alle seine Söhne zum Studium bestimmt. </br> Lit.: Loehr (1952), S. 27-44. </br> Falls kein Fabulat, könnte der Aufenthalt Hohenheims bei P. in die (biographisch z.T. ungeklärten) Jahre von ca. 1537 bis ca. 1540 fallen, als es Paracelsus u. a. nach Eferding (bei Linz), Preßburg/Bratislava, Wien, Villach, St. Veit (Kärnten) und Klagenfurt führte. - Im übrigen blieb die Toxitische Angabe, Paracelsus habe sich ein Jahr bei P. aufgehalten bzw. sei mit P. näher bekannt gewesen (S. )( 6r), in der Paracelsushistoriographie unbeachtet. Ob sich diese Beziehung Hohenheims zu P. archivalisch absichern läßt? Jedenfalls beziehen sich die im Niederösterreichischen Landesarchiv vorhandenen Quellen »in der Mehrzahl auf die um 1520 einsetzenden Erwerbungen von Grundbesitz und Gülten durch Mitglieder der Familie Pögl in Niederösterreich (Erzherzogtum Österreich unter der Enns)«, insbesondere auf Erwerbungen durch Sebald (II.) Pögel (So Frau Dr. W. Winkelbauer, St. Pölten, Niederösterreichisches Landesarchiv, briefliche Mitteilung vom 27. Oktober 2000 an J.T., unter Hinweis auf die landesfürstlichen Lehenbücher HS 17/14-16, 17/19 und 17a/7).
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Latest revision as of 17:56, 26 June 2024