Difference between revisions of "Biographies/Benedictus Figulus"
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1601 im Zuge der Gegenreformation unter Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn aus Franken vertrieben | 1601 im Zuge der Gegenreformation unter Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn aus Franken vertrieben | ||
spätestens 1602 Dichterkrönung durch Paul Schede Melissus, | spätestens 1602 Dichterkrönung durch Paul Schede Melissus, “Poeta Laureatus Melisso-Caesareus” (1617) | ||
1604 öffentliche Bekenntnis als “Discipulus Paracelsi” | 1604 öffentliche Bekenntnis als “Discipulus Paracelsi” | ||
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Aus Straßburg schließlich wurde er vom Rat der Stadt verwiesen, weil er „allerhandt irrige meinungen“ vertrat. | Aus Straßburg schließlich wurde er vom Rat der Stadt verwiesen, weil er „allerhandt irrige meinungen“ vertrat. | ||
1612 Haftbefehl durch Erzherzog Maximilian von Tirol | 31. Oktober 1612 Haftbefehl durch Erzherzog Maximilian von Tirol im Zusammenhang mit der Inhaftierung von Adam Haslmayr, der an diesem Tag in Genua eintrag, um dort seine Galeerenhaft anzutreten. Zu dieser Zeit hielt sich Figulus im vorderösterreichischen Freiburg auf. Bei Haslmayr waren Briefe von Figulus gefunden worden. | ||
1617 im Gefängnis in Ensisheim (Vorderösterreich) | Mindestens bis 1617 im Gefängnis, zuletzt in Ensisheim (Vorderösterreich), dort fertigt er eine gereimte deutsche Übersetzung des biblischen Hohelieds an (Handschrift in Hamburg) | ||
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| DEArticleNetwork=Wertvolle Hinweise auf seinen weitgespannten Bekanntenkreis liefern seine Widmungsvorreden zu den Druckwerken, unter deren Adressaten sich neben Kaiser Rudolf II. auch Urban Kumpfmüller und Christoph Örber finden. Finanzielle Förderung des mittellosen ‘Exulanten Christi’ durch Martin Crusius in Tübingen (1604) und später durch Johann Baptist von Seebach. Suchte Kontakt zu Moritz von Hessen (1611). Besuch bei Johann Valentin Andreae in Vaihingen (1617). Auf seinen Reisen lernte er wohl auch Widemann kennen, mit dem er spätestens seit 1606 im fachlichen Austausch stand. Persönlich bekannt mit Johann Gessler und Jacob Zwinger in Basel. Befreundet mit Karl Widemann und Adam Haslmayr. Austausch mit Raphael Eglin. | | DEArticleNetwork=Wertvolle Hinweise auf seinen weitgespannten Bekanntenkreis liefern seine Widmungsvorreden zu den Druckwerken, unter deren Adressaten sich neben Kaiser Rudolf II. auch Urban Kumpfmüller und Christoph Örber finden. Finanzielle Förderung des mittellosen ‘Exulanten Christi’ durch Martin Crusius in Tübingen (1604) und später durch Johann Baptist von Seebach. Suchte Kontakt zu Moritz von Hessen (1611). Besuch bei Johann Valentin Andreae in Vaihingen (1617). Auf seinen Reisen lernte er wohl auch Widemann kennen, mit dem er spätestens seit 1606 im fachlichen Austausch stand. Persönlich bekannt mit Johann Gessler und Jacob Zwinger in Basel. Befreundet mit Karl Widemann und Adam Haslmayr. Austausch mit Raphael Eglin. Eine Londoner Handschrift enthälte Autographen von Johann Gessler und Figulus sowie texte von Raphael Eglin. | ||
''Lux lucens'': von Haslmayr zu Neujahr zusammen mit einer Abschrift der ''Fama Fraternitatis'' an August von Anhalt geschickt. | |||
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Revision as of 17:12, 29 June 2024
ab 1571 in Westheim bei Windsheim (Mittelfranker), Vater war dort Pfarrer
1582-1588 auf der Fürstenschule Heilsbronn
Figulus wurde zwar Ende 1591 in Wittenberg immatrikuliert, doch mußte er sein Studium offenbar wegen Armut abbrechen
um 1587/87 Abkehr von der ‘Schulphilosophie’ und Interesse für Alchemie und die Werke des Paracelsus
ab Ende der 1590er Jahre lutherischer Prediger im Lipprichhausen (Franken)
1600 gedrucktes Lobgedicht auf Georg am Wald
1601 im Zuge der Gegenreformation unter Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn aus Franken vertrieben
spätestens 1602 Dichterkrönung durch Paul Schede Melissus, “Poeta Laureatus Melisso-Caesareus” (1617)
1604 öffentliche Bekenntnis als “Discipulus Paracelsi”
lange Jahre ein unstetes Wanderleben, das ihn bis 1611 nach Tübingen, Straßburg, Freiburg, Kassel, Frankfurt, Nürnberg und Augsburg, nach Tirol und Kärnten führte.
‘Josephsehe’
Nur in Hagenau (1607/08) und Straßburg (1609/11 und um 1617) hielt er sich für längere Zeit auf.
Konflikte mit der Obrigkeit: Hagenau (1607/08), Freiburg (1609), Straßburg (1617)
Aus Straßburg schließlich wurde er vom Rat der Stadt verwiesen, weil er „allerhandt irrige meinungen“ vertrat.
31. Oktober 1612 Haftbefehl durch Erzherzog Maximilian von Tirol im Zusammenhang mit der Inhaftierung von Adam Haslmayr, der an diesem Tag in Genua eintrag, um dort seine Galeerenhaft anzutreten. Zu dieser Zeit hielt sich Figulus im vorderösterreichischen Freiburg auf. Bei Haslmayr waren Briefe von Figulus gefunden worden.
Mindestens bis 1617 im Gefängnis, zuletzt in Ensisheim (Vorderösterreich), dort fertigt er eine gereimte deutsche Übersetzung des biblischen Hohelieds an (Handschrift in Hamburg)
Um 1618 befand sich Figulus in Nürnberg, wo er mit dem Maler Conrad Ammon Verbindungen unterhielt
1619 weilte er in „Puschweiler“
Nach 1624 verlieren sich seine Spuren.Plante Herausgabe von theologischen Schriften des Paracelsus (unverwirklicht)
Plante ein deutsches ‘Theatrum chemicum’ unter dem Arbeitstitel Chrysotheatrum Novellum (unverwirklicht; genauer Plan im Nachlass Habrecht)