Jacob Mosanus to Maurice, Landgrave of Hesse-Kassel; 1611, November 09

From Theatrum Paracelsicum
Author: Jacob Mosanus
Recipient: Maurice, Landgrave of Hesse-Kassel
Date: 1611, November 9
Place: Kassel

Pages: 1
Language: German
Editor: Edited by Julian Paulus
Source: Kassel, University Library, 2° Ms. chem. 19[1, f. 12-13
Quote as: https://www.theatrum-paracelsicum.com/index.php?curid=328
Names: Arnold Gillen

Regest (ChatGPT-4o)

Jacobus Mosanus übermittelt Landgraf Moritz ein Manuskript sowie dessen Kopie zur Verwahrung. Er äußert seine persönliche Einschätzung des Buches, das ihm, trotz seiner geringen Urteilskraft, gut gefällt. Besonders hebt er hervor, dass der Autor die Materie des Steins der Weisen (materia lapidis) nicht nur offen benennt, sondern diese auch aus den Schriften der Philosophen herleitet und beweist. Die Vorbereitung (praeparatio) der Materie werde jedoch für eine spätere Gelegenheit vorbehalten.

Im weiteren Verlauf verweist Mosanus auf die chemischen Aktivitäten im Laboratorium und teilt mit, dass der Landgraf darüber aus seinem gestrigen Schreiben sowie aus dem Bericht seines Kollegen Doktor Gillenius informiert worden sei.

Abschließend empfiehlt Mosanus den Landgrafen der Obhut Gottes und wünscht ihm eine glückliche Regierung, ein langes Leben, Gesundheit und fürstliches Wohlergehen. Er drückt seine Treue und seinen Gehorsam aus.

Edition

[f. 12r] Durchleuchtiger hochgebohrner furst, e[uer] f[ürstlich] g[naden] seint meine underthenige schultpfflichtige gehorsahme dienst jeder zeit zuvor.

Genediger furst und herr,

E[uer] f[ürstlich] g[naden] haben hierbey in genaden verwahrlich zu empffangen das manuscriptum beneben deßen copey. Und gefelt mihr zwar meinem gering-schetzigen judicio nach das buch nicht vbell, dan der author die materiam lapidis nicht allein offentlich nennet, sondern dieselbige auch auß allen philosophis dar thut und beweiset. Die praeparation aber derselbigen verschweiget er bis zur andern gelegentheit.

Wie es alhier stehe und was wihr vor haben im laboratorio, werden e[uer] f[ürstlich] g[naden] auß meinem gesterigen schreiben wie dan auch auß meines collegae D[octor] Gillenij underthenige relation in gnaden vernommen haben.

E[uer] f[ürstlich] g[naden] hiermit Godt dem almechtigen zu glucklicher regierung, langem leben, leibs gesontheit und allem furstlichen wohlstant, auch mich derselben zu genaden underthenig empffehlent.

Datum Caßell den 9ten <novem>bris 1611.

E[uer] f[ürstlich] g[naden] undertheniger gehorsamer diener

Jacobus Mosanus


German Translation (ChatGPT-4o)

Durchlauchtigster, hochgeborener Fürst, Eurer fürstlichen Gnaden sind meine untertänigen, schuldpflichtigen und gehorsamen Dienste stets gewidmet.

Gnädiger Fürst und Herr,

Eurer fürstlichen Gnaden übersende ich hiermit in aller Demut das Manuskript zusammen mit dessen Abschrift zur Verwahrung. Nach meinem bescheidenen Urteil erscheint mir das Buch durchaus ansprechend, da der Autor die Materie des Steins der Weisen (materia lapidis) nicht nur offen benennt, sondern diese auch aus den Werken der Philosophen darlegt und beweist. Die Vorbereitung (praeparatio) dieser Materie wird allerdings auf eine spätere Gelegenheit verschoben.

Wie es hier steht und welche Arbeiten wir im Laboratorium vorhaben, haben Eure fürstlichen Gnaden bereits aus meinem gestrigen Schreiben sowie aus dem untertänigen Bericht meines Kollegen, Doktor Gillenius, entnehmen können.

Eurer fürstlichen Gnaden empfehle ich mich hiermit erneut Gott dem Allmächtigen, auf dass er Ihnen eine glückliche Regierung, ein langes Leben, Gesundheit und fürstlichen Wohlstand gewähre. Auch befehle ich mich in aller Demut Ihrer Gnade.

Gegeben zu Kassel, den 9. November 1611.

Eurer fürstlichen Gnaden untertäniger und gehorsamer Diener
Jacobus Mosanus

English Translation (ChatGPT-4o)

Illustrious Highborn Prince, To Your Serene Highness, my humble, dutiful, and obedient services are ever pledged.

Gracious Prince and Lord,

I humbly send Your Serene Highness herewith the manuscript along with its copy for safekeeping. According to my modest judgment, the book appears quite commendable, as the author not only openly names the materia lapidis (the matter of the Philosopher's Stone) but also derives and proves it from the works of the philosophers. However, the preparation (praeparatio) of this matter is postponed to another occasion.

As to the state of affairs here and what we are undertaking in the laboratory, Your Serene Highness will have already learned from my letter yesterday, as well as from the humble report of my colleague, Doctor Gillenius.

I commend Your Serene Highness once again to Almighty God, praying that He may grant you a prosperous reign, long life, good health, and princely well-being. I humbly submit myself to Your Grace.

Given in Kassel, the 9th of November 1611.

Your Serene Highness’ humble and obedient servant,
Jacobus Mosanus