Heinrich Dauber to Raphael Egli; 1611, November 04
Author: | Heinrich Dauber | |
Recipient: | Raphael Egli | |
Date: | 1611, November 4 | |
Place: | Herborn |
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Pages: | 2 | |
Language: | Latin |
Editor: | Edited by Julian Paulus |
Source: | Kassel, University Library, 2° Ms. chem. 19[1, f. 174 (olim 166) |
Quote as: | https://www.theatrum-paracelsicum.com/index.php?curid=7539 |
Regest (ChatGPT-4o)
Heinrich Dauber informiert Raphael Egli, dass er ihm vor einigen Tagen ein Pfund seines Extractum mercuriale zusammen mit einem Pfund Aqua fortis durch dessen Sohn geschickt habe. Der Sohn versprach, innerhalb von vierzehn Tagen mit einer zweiten Probe zurückzukehren. Heinrich Dauber erwartet dessen Rückkehr täglich. Zudem hat er Eglis Sohn die Beschreibung eines anderen Zements mitgeteilt, das aus Crocus Martis, calziniertem Vitriol und Sal Ammoniak zusammengesetzt ist. Heinrich Dauber rät jedoch, dieses Zement nur in kleinen Versuchen zu testen, da er selbst mit diesem Experiment noch keine ausreichenden Ergebnisse erzielt hat.
Dauber mahnt Egli, die gewählte Arbeitsweise beizubehalten, da jede Änderung riskant sei. Er betont die Notwendigkeit, Antimon zum Zement hinzuzufügen, da Mars ohne dieses keinen Zugang habe. Er selbst könne aufgrund eines Mangels an Silber und Gold sowie finanzieller Engpässe den Prozess nicht weiter fortsetzen. Er habe bereits 400 Gulden aufgebraucht und verfüge nun über keinerlei Mittel.
Dauber hofft, dass Egli inzwischen finanziell besser gestellt ist und das gemeinsame Projekt weiter vorantreiben kann, ohne einen dritten Geldgeber hinzuziehen zu müssen, was Dauber sehr bedauern würde. Er bittet Egli, seinen Sohn oder einen anderen Boten zu ihm zu schicken, um ihn über den Fortschritt zu informieren. Falls Egli Aqua fortis benötige oder ein Fehler bei der Arbeit aufgetreten sei, biete Heinrich Dauber an, zu helfen und Fehler zu korrigieren.
Edition
[f. 174r] Misi tibi Clarissime & Reverende Domine Doctor ante paucos dies per filium tuum Libram unam Extracti mercurialis nostri, cum una libra Aquae fortis, cui promisit filius tuus, quod intra quatuordecim dies ad me redire cum secunda proba velit; cujus adventum nunc indies expecto. Communicavi insuper filio tuo descriptionem alterius cujusdam Cementi, quod ex croco ⟨Martis⟩, calcinato ⟨vitriolo⟩ & ⟨sal armoniaco⟩ componitur, cujus experimentum cum mihi satis non sit exploratum non suader, ut eo utaris, nisi fortè in minore aliqua proba experiundi caussa. Quam ingressus es operandi viam, ne relinquas, quia omnis mutatio est periculosa. Antimonij additio ad Cementum necessaria est, quia Mars sine hoc ingressum non habet. Ego sanè in processu hoc longè faecundissimo laborare jam non possum, ob argenti aurique defectum, reique familiaris, quâ premor, praesentum inopiam. Quadringentos florenos à mercatore meo mihi traditos, absumsi omnes, ut eorum nihil mihi nunc sit reliquj. Vehementer autem spero, te his diebus pecuniosiorem factum, in processu nostro strenuè pergere posse, unde & mihi & tibi succurratior, ne necesse sit tertium quendam, qui impensas ad rem conferat, mihi adsciscere. Jd enim dolerem maximè. Mitte autem quàm primùm potest, filium tuum ad me, aut alium nuncium qui me de omnibus certiorem faciat. Si cares aqua fortj, communicabo eam tecum; Et si error in operando forte aliquis incidat, scribe quâ in re commissus sit, & tibi opem feram. [Der Rest der Seite ist abgeschnitten.]
[f. 174v] rumque esse amantissimum. Benè Vale cum tuis, & me, quod cis, redama. Herbornae 8. Octobris Anno 1611.
T[uus] observantissius
Henricus Dauberus
German Translation (ChatGPT-4o)
Ich habe dir, hochgeschätzter und ehrwürdiger Herr Doktor, vor wenigen Tagen durch deinen Sohn ein Pfund unseres Extractum mercuriale zusammen mit einem Pfund Aqua fortis geschickt. Dein Sohn versprach, dass er innerhalb von vierzehn Tagen mit einer zweiten Probe zu mir zurückkehren wolle, und ich erwarte nun täglich seine Ankunft. Außerdem habe ich deinem Sohn die Beschreibung eines anderen Zements mitgeteilt, der aus Crocus Martis, kalziniertem Vitriol und Sal Ammoniak besteht. Da ich jedoch mit diesem Experiment noch keine ausreichenden Erfahrungen gesammelt habe, rate ich dir, es nur in kleinen Versuchen und zu Testzwecken zu verwenden.
Verlasse nicht den eingeschlagenen Weg der Arbeit, denn jede Änderung ist gefährlich. Die Zugabe von Antimon zum Zement ist notwendig, da Mars ohne dieses keinen Zugang hat. Ich selbst kann an diesem äußerst fruchtbaren Prozess nicht weiterarbeiten, da mir Silber und Gold fehlen und ich von gegenwärtiger finanzieller Not bedrückt bin. Die 400 Gulden, die mir mein Händler übergab, habe ich vollständig aufgebraucht, sodass mir nun nichts mehr übrig bleibt.
Ich hoffe jedoch sehr, dass du in diesen Tagen finanziell besser gestellt bist und unser gemeinsames Projekt energisch vorantreiben kannst, damit sowohl dir als auch mir geholfen wird, ohne dass es nötig ist, einen Dritten hinzuzuziehen, der die Kosten für die Arbeit übernimmt, was mich zutiefst betrüben würde.
Schicke jedoch so bald wie möglich deinen Sohn oder einen anderen Boten zu mir, um mich über alles zu informieren. Falls dir Aqua fortis fehlt, werde ich sie dir zukommen lassen. Und wenn dir bei der Arbeit ein Fehler unterlaufen sollte, schreibe mir, worin er besteht, und ich werde dir helfen.
[Der Rest der Seite fehlt.]
Herborn, 8. Oktober 1611
Mit größter Hochachtung,
Heinrich Dauber.
English Translation (ChatGPT-4o)
A few days ago, I sent you, most esteemed and reverend Doctor, one pound of our Extractum mercuriale along with one pound of Aqua fortis through your son. Your son promised that he would return to me within fourteen days with a second sample, and I am now awaiting his arrival daily. Additionally, I have shared with your son the description of another kind of cement, which is composed of Crocus Martis, calcined vitriol, and sal ammoniac. Since I have not yet thoroughly tested this experiment myself, I do not recommend that you use it, except perhaps in a small trial for testing purposes.
Do not abandon the path of work you have begun, for every change is dangerous. The addition of antimony to the cement is necessary because Mars cannot enter without it. I, for my part, am currently unable to work further on this most fruitful process due to a lack of silver and gold, as well as pressing financial difficulties. I have spent all 400 florins given to me by my merchant and now have nothing left.
However, I strongly hope that you have recently become more financially secure and can continue our process vigorously, so that it may benefit both you and me, without the necessity of involving a third party to cover the expenses, which I would greatly regret.
Please send your son to me as soon as possible, or another messenger, to inform me of everything. If you lack Aqua fortis, I will share it with you. And if any error has occurred in your work, write to me about it, and I will assist you.
[The rest of the page is missing.]
Herborn, October 8, 1611
Yours most respectfully,
Heinrich Dauber.