Letters/Guillaume d'Ancel to Jacques Bongars, 1592-04-25

From Theatrum Paracelsicum
Carl Schultess: Aus dem Briefwechsel des französischen Philologen und Diplomaten Jacques Bongars (1554-1612), in: Beiträge zur Gelehrtengeschichte des siebzehnten Jahrhunderts, Hamburg: Lütcke & Wulff 1905, p. 103-206, esp. p. 185-186 n° 45 (online(A)

Text

Monsieur, Jay receu par Hector le pacquet et les lettres dont l’aviez chargé, vous m’auez fait une grace singulière de menuoyer le petit pourtrait du Roy Je nous en remercie et supplie de receuoir ce quavez auancé pour cela du Sire Claude de Marne[1]. Quant aus discours francois ie les anneme zu großem Dancke. Je croy que Monsieur du Fay a uoulu publier ces miseres de France pour faire esmouuoir les Hollandois et Allemans ou autres de nos amys a pitié Mais nos ennemys y apprennent aussi beaucoup de nos imperfections. Jay depuis eu vostre autre lettre du VIIe Je mesbahy doublier ainsi la date des miennes. Cest possible pour ce que n’avez accoustumé de laccuser. Mr du Port[2] n’ a pas trouué la maison du Baron de Kaunitz[3] propre pour la philosophie. Il sest venu icy renfermer chez ledit Thadd. avec Mr. Barnaud[4] pour faire quelque chose de beau. Certes s’ils ne font rien ensemble ie brusleray mes liures.

Nous n’ auons rien de nouueau. Le Duc Radziuil deslogea, jeudy au soir et hier lEuesque de Cuiauie. Ils ont conclu le mariage. Mais a telles conditions que cens dedeca ont uoulu dont ie ne say les particularitez. Et quant au fait de Maximilian Ils y ont aussi perdu lescrime. On dit que ledit Archiduc a esté a Rome Il a bien fait de se promener. Le colonel Courtz sen retourne pour leuer nouuelles gens pour engraisser nos terres. Il y a employé tous cens quil y avoit menez au premier voyage. Nous nentendons rien de Saxe encor que lElecteur de Brandebourg soit a Dresde. Jay veu les plaintes contre Krell. Cest la rat en paille en ce pays là.

Puisque connoissez si bien mes lettres quand elles sont marquees de mes recommandations aus bonnes graces a Madamoiselle de Challonges[5] Je vous prie de les luy presenter derechef bien humbles et en prendre pour nous telle part quil vous plairra. Jenten de mesdites recommandations et de ses bonnes graces aussi. Pour la iouissance desquelles je vous estime bien heureus Et prie dieu

Monsieur vous augmenter les siennes en parfaite prosperité de

Prague le XXVe auril 1592.

Vostre bien entier serviteur
G. Ancel.

  1. Claude de Marne (†1610), Verleger in Frankfurt am Main
  2. Bernard Gilles Penot
  3. Ulrich von Kaunitz (1569-1617)
  4. Nicolas Barnaud
  5. Odette Spifame, Tochter von André Spifame, sieur de Chalonges, heiratete 1596 Jacques Bongars

Translation (ChatGPT-4o)

Mein Herr,

Ich habe durch Hector das Paket und die Briefe erhalten, mit denen Sie ihn beauftragt hatten. Sie haben mir eine besondere Gunst erwiesen, indem Sie mir das kleine Porträt des Königs geschickt haben. Dafür danke ich Ihnen und bitte Sie, den Vorschuss zu erhalten, den Herr Claude de Marne dafür gegeben hat. Was die französischen Schriften betrifft, nehme ich sie mit großem Dank an. Ich glaube, dass Herr du Fay die Elendsgeschichten aus Frankreich veröffentlichen wollte, um die Holländer und Deutschen oder andere unserer Freunde zur Barmherzigkeit zu bewegen. Aber auch unsere Feinde lernen daraus viel über unsere Schwächen. Ich habe seitdem Ihren anderen Brief vom 7. erhalten. Ich habe vergessen, das Datum in meinem Brief zu erwähnen. Es war vielleicht, weil Sie es nicht gewohnt sind, es zu verlangen.

Herr du Port [Bernard Gilles Penot] hat das Haus des Barons [Ulrich] von Kaunitz nicht für seine Philosophie geeignet gefunden. Er hat sich hier bei dem erwähnten Thadd. mit Herrn [Nicolas] Barnaud eingeschlossen, um etwas Schönes zu erschaffen. Wenn sie zusammen nichts hervorbringen, werde ich sicher meine Bücher verbrennen.

Wir haben keine Neuigkeiten. Der Herzog Radziwill ist am Donnerstagabend abgereist, und gestern hat der Bischof von Kujawien das Hochzeitsabkommen unterzeichnet, jedoch unter Bedingungen, die man hierzulande auferlegt hat, deren Einzelheiten ich nicht kenne. Was den Fall Maximilian betrifft, so hat er auch im Fechten verloren. Man sagt, der genannte Erzherzog sei in Rom gewesen. Es war gut, dass er sich die Zeit nahm, um zu reisen. Der Oberst Courtz kehrt zurück, um neue Leute anzuwerben, um unsere Ländereien zu bereichern. Er hat alle diejenigen eingesetzt, die er bei seiner ersten Reise mitgebracht hatte. Wir haben noch nichts aus Sachsen gehört, obwohl der Kurfürst von Brandenburg in Dresden ist. Ich habe die Beschwerden gegen Krell gesehen. Er ist die "Ratte im Stroh" in diesem Land.

Da Sie meine Briefe so gut erkennen, wenn sie meine Empfehlungen an Fräulein von Challonges enthalten, bitte ich Sie, ihr erneut meine demütigsten Grüße zu überbringen und an deren Genuss in dem Maße teilzunehmen, wie es Ihnen beliebt. Ich spreche sowohl von meinen Empfehlungen als auch von ihren guten Gnaden. Ich halte Sie für sehr glücklich, an diesen Gnaden teilzuhaben, und bitte Gott, Herr, Ihnen weiterhin seine Gnade zu mehren und Ihnen vollkommene Wohlfahrt zu schenken.

Prag, den 25. April 1592.

Ihr ganz ergebener Diener G. Ancel.