Ludwig Wolfgang von Hapsperg (fl. 1542–1572)
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Ludwig Wolfgang von Hapsperg (fl. 1542–1572) war Adliger und Beamter.
auch: Ludwig Wolf; von Habsberg, von Habsburg
Theatrum Paracelsicum
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Normdaten
GND: 1012269086
Wikidata: kein Eintrag (9. April 2024)
Brief-Datenbanken
Frühneuzeitliche Ärztebriefe des deutschsprachigen Raums (1500-1700): 00006623
Kühlmann/Telle, Corpus Paracelsisticum 1 (2001), 203-205 (Biogramm)
Ludwig Wolfgang von Hapsperg
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Corpus Paracelsisticum, v. 1, ed. Wilhelm Kühlmann and Joachim Telle, Tübingen: Max Niemeyer 2001, 203-204
Ludwig Wolfgang von H. (in anderen Quellen auch Wolfgang/Wolf Ludwig von H.), Sohn des württembergischen Amtmanns Christoph von H., war von 1542 bis 1565 Amtmann der Herrschaft Badenweiler (dazu gehörte auch die Stadt Müllheim) im Dienste der Markgrafen von Baden-Durlach, seit 1552 des Markgrafen Karl II. (1529-77: s. NBD 11, 1977, S.220f.). Unter tatkräftiger Mitwirkung Ludwig Wolfgangs von H. wurde seit 1556 die Reformation in Badenweiler eingeführt. 1562 ernannte ihn der Markgraf zum Bevollmächtigten zur Unterzeichnung der Landtagsabschiede, holte ihn 1565 als Statthalter an seine neue Residenz in Durlach. Später wirkte von H. als Gesandter am Hof zu Baden-Baden (1571/72). Er galt als energischer, protestantisch gesonnener Politiker, verfolgte offenbar auch kulturelle Interessen.
Als Zeugnis seiner paracelsistischen Lektüre darf ein von ihm »aphoristisch beschriebener« Traktat gelten, der 1575 in Basel (Pietro Perna) einem von Bodenstein besorgten Druck einer Paracelsischen Pestschrift ( Vom Ursprung der Pestilenz, nach einer Vorlage von Bartholomäus Scultetus) beigegeben wurde (S. 131-154; s. Sudhoff, 1894, Nr. 167) - mit dem Titel Isagoge Theophrasti Paracelsi Eremitae De Peste. Durch Ludwig Wolff von Habßberg aphoristice beschrieben (Faksimile der ersten Seite bei Pletscher, 1954, S.41, mit falscher Bildunterschrift). Bodenstein berichtet darüber in der Vorrede des Pesttraktats (14. August 1575 an den Basler Domherren Philipp von Römerstall): s. hier Nr. 29.
In der an die Fugger gerichteten Widmungsvorrede zur Ausgabe der Isagoge in [...] Arnoldi De Villa Nova, Rosarium Chymicum, o.O.u. J. (Basel: Pietro Perna 1559), einem für Bodensteins intellektuelle Biographie ausschlaggebendem Dokument, wird berichtet, daß Bodenstein mit H. spätestens seit 1558 im vertrauten Gespräch über hermeticoalchemische Probleme stand. Bodensteins anfänglicher Skepsis gegenüber den Versprechungen der Alchemie wurde offenbar von H. der Hinweis auf Arnold (Arnald) von Villanova und Agrippa von Nettesheim entgegengehalten. Bodenstein berichtet (S. 14-17; in erzählerischer Rekonstruktion der Unterhaltung): [...]
Im nachfolgenden Bericht über Bodensteins Gespräch mit dem Basler Arzt und Mathematiker Johannes Acronius Phrysius (= Frisius = aus Friesland; 1520-1564; s. NDB 1, 1953, S. 39, einem Bekannten des Sektierers David Joris) wird der eben genannte Freund eindeutig als Ludwig Wolfgang von Hapsperg identifiziert (S. 18).
Zu den Bekannten des H.s gehörte auch der alchemisch bewanderte Mediziner und Pharmazeut Guglielmo Grataroli /Guilhelmus Gratarolus (1516 in Bergamo - 1568 in Basel, dort seit 1563). Im Jahre 1561 gab Gratarolus in Basel bei Pietro Perna ein Sammelwerk mit alchemischen Lehrschriften heraus: Verae Alchemiae Artisque Metallicae [...] Modus (vgl. Jüttner, 1969, S. 196, Nr. 30f.). Die hier enthaltene Widmungsvorrede zur lateinischen Übersetzung des Dialogus (auch: Lignum Vitaé) des Giovanni Bracesco (S. a l r - a l v ) galt Ludwig Wolfgang von Hapsperg: »[...] Quid vero me mouerit, ut hos meos qualescunque labores T[uae] D[ominationi] dedicarim, non aliud inter reliqua nunc dicam, quam quod talem in omni Philosophia et rerum cognitione, adiuncta in primis syncera pietate et humanitate T[uae] Ill[ustrissimae] D[ominationis] nouerim, quae possit de his ac maioribus rebus iudicium ferre. Talis utinam foret omnis nobilitas, pié uidelicet literata, et Christianis moribus ornata, nihil dico de Adamo T[uae] D[ominationis] filio haudquamquam degenere futuro, si Deus illi uitam non breuiorem quam patri dederit [...].
Als Zeugnis seiner paracelsistischen Lektüre darf ein von ihm »aphoristisch beschriebener« Traktat gelten, der 1575 in Basel (Pietro Perna) einem von Bodenstein besorgten Druck einer Paracelsischen Pestschrift ( Vom Ursprung der Pestilenz, nach einer Vorlage von Bartholomäus Scultetus) beigegeben wurde (S. 131-154; s. Sudhoff, 1894, Nr. 167) - mit dem Titel Isagoge Theophrasti Paracelsi Eremitae De Peste. Durch Ludwig Wolff von Habßberg aphoristice beschrieben (Faksimile der ersten Seite bei Pletscher, 1954, S.41, mit falscher Bildunterschrift). Bodenstein berichtet darüber in der Vorrede des Pesttraktats (14. August 1575 an den Basler Domherren Philipp von Römerstall): s. hier Nr. 29.
In der an die Fugger gerichteten Widmungsvorrede zur Ausgabe der Isagoge in [...] Arnoldi De Villa Nova, Rosarium Chymicum, o.O.u. J. (Basel: Pietro Perna 1559), einem für Bodensteins intellektuelle Biographie ausschlaggebendem Dokument, wird berichtet, daß Bodenstein mit H. spätestens seit 1558 im vertrauten Gespräch über hermeticoalchemische Probleme stand. Bodensteins anfänglicher Skepsis gegenüber den Versprechungen der Alchemie wurde offenbar von H. der Hinweis auf Arnold (Arnald) von Villanova und Agrippa von Nettesheim entgegengehalten. Bodenstein berichtet (S. 14-17; in erzählerischer Rekonstruktion der Unterhaltung): [...]
Im nachfolgenden Bericht über Bodensteins Gespräch mit dem Basler Arzt und Mathematiker Johannes Acronius Phrysius (= Frisius = aus Friesland; 1520-1564; s. NDB 1, 1953, S. 39, einem Bekannten des Sektierers David Joris) wird der eben genannte Freund eindeutig als Ludwig Wolfgang von Hapsperg identifiziert (S. 18).
Zu den Bekannten des H.s gehörte auch der alchemisch bewanderte Mediziner und Pharmazeut Guglielmo Grataroli /Guilhelmus Gratarolus (1516 in Bergamo - 1568 in Basel, dort seit 1563). Im Jahre 1561 gab Gratarolus in Basel bei Pietro Perna ein Sammelwerk mit alchemischen Lehrschriften heraus: Verae Alchemiae Artisque Metallicae [...] Modus (vgl. Jüttner, 1969, S. 196, Nr. 30f.). Die hier enthaltene Widmungsvorrede zur lateinischen Übersetzung des Dialogus (auch: Lignum Vitaé) des Giovanni Bracesco (S. a l r - a l v ) galt Ludwig Wolfgang von Hapsperg: »[...] Quid vero me mouerit, ut hos meos qualescunque labores T[uae] D[ominationi] dedicarim, non aliud inter reliqua nunc dicam, quam quod talem in omni Philosophia et rerum cognitione, adiuncta in primis syncera pietate et humanitate T[uae] Ill[ustrissimae] D[ominationis] nouerim, quae possit de his ac maioribus rebus iudicium ferre. Talis utinam foret omnis nobilitas, pié uidelicet literata, et Christianis moribus ornata, nihil dico de Adamo T[uae] D[ominationis] filio haudquamquam degenere futuro, si Deus illi uitam non breuiorem quam patri dederit [...].