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Author: none
Bartholomäus Korndörffer (16. Jh.).
Theatrum Paracelsicum
Normdaten
Brief-Datenbanken
Frühneuzeitliche Ärztebriefe des deutschsprachigen Raums (1500-1700):
00001387
kostenpflichtige Datenbanken
WBIS (World Biographical Information System): kein Eintrag
Kühlmann/Telle, Corpus Paracelsisticum 3 (2013), 279-283 (Biogramm)
Oswaldus Crollius, Alchemomedizinische Briefe 1585 bis 1597 (1998), 191-192 (Biogramm)
Sources
Crollius1998=191-192$Korndorfer, Bartholomäus: ein alchemischer Fachschriftsteller (16. Jh.), nach frühneuzeitlichen Mystifikationen entweder ein Lehrer oder ein Schüler * Hohenheims und Adressat eines Briefs von (Ps. )Paracelsus über die Metalltransmutation (Wie man die sieben Metalle clarifizieren soll; Erstdruck in: Aureum vellus, Tr. II, Rorschach: L. Straub 1598, S. 73–76).
Mit K.s Namen verknüpfen sich zahlreiche (zumeist uneigenständig überlieferte, weder hinreichend erfaßte noch untersuchte und auf ihre Echtheit geprüfte) Texte in Abschriften und Abdrucken des 16. bis 18. Jahrhunderts, von denen u. a. Auszüge aus K.s Buch Carneson und andere Korndorferiana (in: Eröffnete Geheimnisse Des Steins der Weisen [d. i. Aureum vellus-Nachdruck], Traktat II, Hamburg 1718 [11598], S. 129–160), Anweisungen zur Herstellung von Quintessenzen (Das Buch Doaphoron, Frankfurt/Leipzig 1765) und eine Beschreibung der Edelgesteine (in: Deutsches Theatrum Chemicum, ed. Friedrich Roth-Scholtz, Tl. 2, Nürnberg: A. J. Felsecker 1730, S. 567–618 [Erstdruck: o. O. 1635]) in Druck gelangten. Die Behauptung, K. sei ein „frecher Fälscher“ gewesen, habe seine Texte unter den Namen von Johannes Trithemius und Paracelsus ausgehen lassen (Peuckert, 1956, S. 260 u. ö.; 1961, Sp. 300), ist gänzlich ungesichert.
Die Vielzahl an Korndorferiana in der frühneuzeitlichen Alchemieliteratur deutet auf eine allgemeinere Wertschätzung in der Respublica alchemica um 1600. Die Aktualität bestimmter Texte K.s in der Alchemie eines Croll, * F. Kretschmer und * L. Zatzer (Br. Nr. 8; L. Zatzer, Brief an Kretschmer, Nürnberg, 13. April 1596, in: Bamberg, SA, C 2 Nr. 1442, Br. Nr. 81: betrifft den Kauf von K.-Schriften) bestätigt diesen Befund.